Bundestagswahl in Baden-Württemberg

40 Mal AfD und ein Unentschieden

Wir zeigen, wo CDU, AfD und Co. in Baden-Württemberg bei der Bundestagswahl am stärksten abgeschnitten haben. In einer Gemeinde liegen zwei Parteien exakt gleichauf.

In diesem Beitrag zeigen wir die Hochburgen der Parteien bei der Bundestagswahl 2025 in Baden-Württemberg.

© ZGS/Montage: Ruckaberle

In diesem Beitrag zeigen wir die Hochburgen der Parteien bei der Bundestagswahl 2025 in Baden-Württemberg.

Von Simon Koenigsdorff

Die Chance, dass eine Bundestagswahl exakt unentschieden ausgeht, ist verschwindend gering – doch am Sonntag passierte genau das, jedenfalls in einem Ort in Baden-Württemberg: In Unterreichenbach bei Pforzheim liegen nach allen ausgezählten Stimmen CDU und AfD mit je 388 Zweitstimmen auf die Stimme genau gleichauf.

In den 1100 weiteren Gemeinden in Baden-Württemberg hat sich bei der Bundestagswahl jeweils eine Partei durchgesetzt – in mehr als 1000 Gemeinden holt die CDU die meisten Zweitstimmen, in sechs Gemeinden die Grünen. Und in 40 Gemeinden, das ist besonders augenscheinlich im Vergleich zur letzten Wahl 2021, liegt die AfD vorn.

In einem dieser Orte, Grömbach im Landkreis Freudenstadt, wählten 43,7 Prozent mit ihrer Zweitstimme die in Teilen rechtsextreme Partei – das mit Abstand höchste Zweitstimmenergebnis im Land. Die CDU kam in der 600-Einwohner-Gemeinde auf rund 31 Prozent der Zweitstimmen. Das schwächste Ergebnis für die AfD kommt mit 6,5 Prozent aus Merzhausen, einem Nachbarort der Grünen-Hochburg Freiburg – dort haben die Grünen mit 33,2 Prozent zugleich ihr stärkstes Zweitstimmenergebnis erzielt.

Wo die Parteien stark sind, wo nicht

Unsere Hochburgenkarte zeigt für ganz Baden-Württemberg, wie stark oder schwach jede der großen Parteien in den Gemeinden abgeschnitten hat. Sie zeigt jeweils die Zweitstimmenanteile. Nutzen Sie die Buttons über der Karte, um zwischen den Parteien zu wechseln.

Für die anderen Parteien ging die Wahl mal mehr, mal weniger knapp aus. Den mit Abstand komfortabelsten Zweitstimmensieg fuhr die CDU mit knapp 60 Prozent in ihrer traditionellen Hochburg Grundsheim im Alb-Donau-Kreis ein, zugleich schnitt die SPD hier landesweit am schwächsten ab – mit gerade einmal 2,2 Prozent.

Die FDP erzielte ihr bestes Ergebnis mit 10,8 Prozent in Böllen im Landkreis Lörrach, die Linke in Freiburg mit 16,9 Prozent. Auch in Tübingen landete die Linke mit 16,3 weit vorne – auf Platz drei noch vor der SPD.

Kreiswahlausschuss prüft

Am denkbar knappsten dürfte dagegen der Wahlkreis Stuttgart I entschieden worden sein: Nach Erststimmen musste sich die CDU-Kandidaten Elisabeth Schick-Eberl im Wahlkreis Stuttgart I um Haaresbreite der Grünenkandidatin Simone Fischer geschlagen geben – Fischer gewann mit einem hauchdünnen Vorsprung von 16 Stimmen. Ob sie schlussendlich das Mandat bekommt oder sich das Ergebnis doch noch minimal ändert, wird nun vom Kreiswahlausschuss geprüft.

Wie die Stuttgarter Wahlbezirke abgestimmt haben, zeigen wir in dieser Analyse. Zu den Ergebnissen aller Gemeinden und Wahlkreis in Baden-Württemberg gelangen Sie über diesen Beitrag.

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Erstellt:
24. Februar 2025, 13:58 Uhr
Aktualisiert:
26. Februar 2025, 16:00 Uhr

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