Müll-Statistik
433 Kilo pro Kopf - Neuer Tiefststand bei Haushaltsabfällen
Manchmal wundert man sich, wie schnell die Mülltonne wieder voll ist. 8,3 Kilo Müll pro Kopf und Woche sind ja auch nicht wenig. Könnte man meinen. Statistiker werten das jetzt etwas anders.
Von red/kna
433 Kilo pro Kopf, also etwa 8,3 Kilo pro Woche - so viele Haushaltsabfälle haben die Deutschen 2023 verursacht. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Dabei stieg die Menge der Bioabfälle, während weniger Sperrmüll und weniger getrennt eingesammelte Wertstoffe registriert wurden.
Im Jahr 2023 sank demnach das Gesamtaufkommen an Haushaltsabfällen in Deutschland im Vergleich zu 2022 um 0,7 Prozent auf 36,7 Millionen Tonnen. Das waren 1,3 Millionen Tonnen oder 3,6 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 (38,0 Millionen Tonnen), nachdem die Menge 2021 zwischenzeitlich auf den Höchststand von 40,3 Millionen Tonnen gestiegen war.
Deutlich weniger Müll als in Corona-Zeiten
Der Rückgang sei auch deshalb bemerkenswert, weil die Bevölkerung 2023 um mehr als 300.000 Menschen gewachsen war, hieß es weiter. Pro Kopf wurden 2023 rund 433 Kilo Haushaltsabfälle eingesammelt, das waren 51 weniger als im stark von der Pandemie beeinflussten Jahr 2021 (484) und 24 weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 (457).
Jeweils etwa ein Drittel der eingesammelten Haushaltsabfälle waren den Angaben zufolge Hausmüll (151 Kilo / 35 Prozent) und getrennt gesammelte Wertstoffe (132 Kilo / 31 Prozent). Gut ein Viertel (120 Kilo / 28 Prozent) waren Bioabfälle. Die geringsten Anteile entfielen auf Sperrmüll (29 Kilo / 7 Prozent) und sonstige Abfälle (2 Kilo / 0,5 Prozent), wozu beispielsweise Batterien und Farben zählen.
Das Sperrmüllaufkommen verzeichnete 2023 mit -6,2 Prozent den stärksten Rückgang gegenüber dem Vorjahr, die Menge der getrennt eingesammelten Wertstoffe wie Papier, Pappe, Plastik- und Metallverpackungen oder Glas sank um 3,3 Prozent.
Mehr Bioabfälle und Hausmüll
Demgegenüber stiegen das Aufkommen an Bioabfällen um 2,4 Prozent auf 120 Kilo pro Kopf und die Menge des Hausmülls um 0,4 Prozent. Zum Hausmüll zählt alles, was nicht in die Wertstoffsammlung, die Gelbe Tonne oder die Biotonne geworfen werden soll oder speziell entsorgt werden muss.