Selbstbestimmungsgesetz

6.600 Anfragen für Geschlechtsänderungen im Ausweis

Ab November wird das Ändern des Geschlechtseintrags im Personalausweis einfacher. Rund 6.600 Menschen planen laut Zeitungsbericht schon die Änderung – andere Berichte gehen sogar von noch mehr Interessenten aus.

Nach Angaben einer Zeitungsrecherche wurden in Berlin am häufigsten Änderungen des Geschlechtseintrags angemeldet. (Symbolbild)

© IMAGO/CHROMORANGE/IMAGO/Martin Schroeder

Nach Angaben einer Zeitungsrecherche wurden in Berlin am häufigsten Änderungen des Geschlechtseintrags angemeldet. (Symbolbild)

Von red/KNA

Rund 6.600 Personen haben laut „Bild“-Recherchen angemeldet, dass sie mit Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes ihren Geschlechtseintrag ändern lassen wollen. Das berichtet die Zeitung am Montag unter Berufung auf eine Umfrage in den 30 größten Städten Deutschlands.

Gemessen an der Einwohnerzahl der Städte von insgesamt 19 Millionen entspreche das einem Anteil von 0,035 Prozent der Einwohner. Die meisten Anfragen und Anträge gibt es demnach in Berlin mit bislang 1.349, dahinter folgten Leipzig (632 Anträge/Anfragen) und Hamburg (511 Anträge/Anfragen).

Geschlechtseintrag kann auf dem Standesamt geändert werden

Der Bundestag hatte das Selbstbestimmungsgesetz im April beschlossen. Damit ist für die Änderung des Geschlechtseintrags nur noch eine einfache Erklärung bei einem Standesamt nötig statt wie bisher zwei psychiatrische Gutachten sowie ein Gerichtsbeschluss. Das Gesetz tritt zwar erst am 1. November 2024 in Kraft. Betroffene können sich aber schon seit dem 1. August bei den Standesämtern anmelden. Nach einer dreimonatigen Wartezeit könne der Geschlechtseintrag dann tatsächlich angepasst werden.

Die nun von der „Bild“-Zeitung genannten Zahlen weichen dabei stark von einer Mitte September veröffentlichten Recherche des „Spiegels“ ab. Demnach haben bereits rund 15.000 Personen angemeldet, ihren Geschlechtseintrag ändern zu wollen. Das Magazin hatte für die Datenauswertung eigenen Angaben zufolge bei 53 weitgehend zufällig ausgewählten Kommunen Zahlen zu diesen Anmeldungen abgefragt. Minderjährige machten demnach rund fünf Prozent der bisher eingegangenen Anmeldungen aus.

In beiden Fällen würde jedoch die Schätzung der Regierung übertroffen werden: Diese war von ungefähr 4.000 Fällen im Jahr ausgegangen.

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Erstellt:
14. Oktober 2024, 13:23 Uhr

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