Ausflugstipps
7 ungewöhnliche Weihnachtsmärkte
Die Freude aufs Fest lässt sich steigern. Der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt bringt uns in feierliche Festtagsstimmung. Wir stellen sieben besonders schöne Weihnachtsmärkte vor.

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Während des Weihnachtsmarkts sehen die Häuser im elsässischen Colmar aus wie Lebkuchenhäuschen.
Von Dominika Bulwicka-Walz
Die Vorweihnachtszeit ist die Zeit der großen Vorfreude. Und wie ließe sich diese besser steigern, als mit dem Besuch auf einem Weihnachtsmarkt. Der Duft von gebrannten Mandeln und süßen Waffeln hängt in der Luft und lässt Kindergesichter strahlen. Heiße Maroni und Glühwein stehen bei den Erwachsenen hoch im Kurs und bunte Lichter, glitzernde Dekoration und weihnachtliche Musik bringen alle in feierliche Stimmung. Ja, bald ist Weihnachten! Doch welche Weihnachtsmärkte sind anders, ausgefallen oder besonders schön? Wir stellen sieben außergewöhnliche Märkte vor: von klassisch-nostalgisch bis ungewöhnlich.
Straßburg
Bescheiden ist Straßburg nicht. „Capitale de Noël“, Weihnachtshauptstadt, nennt sich die elsässische Stadt. Wer so selbstbewusst auftritt, muss auch etwas bieten. Daher beginnt die Vorbereitung für den Weihnachtsmarkt in Straßburg bereits im März, wenn der Chef der Forstverwaltung, Henri-Pierre Gangloff, sich auf den Weg macht, um einen einzigartigen Weihnachtsbaum zu finden. Das ist kein einfacher Job, denn der Baum muss mindestens 30 Meter hoch sein. Der Baum wird mit Zweigen anderer Nadelgewächse aufgehübscht, geschmückt und strahlt vier Wochen lang auf dem Place Kleber, rund fünf Minuten Fußweg vom berühmten Münster entfernt. Der Straßburger Weihnachtsmarkt, le Christkindlesmärik, zählt zu den ältesten Frankreichs, seine Geschichte reicht bis in das Jahr 1570 zurück. Rund zwei Millionen Besucher pro Jahr besuchen das weihnachtlich geschmückte Straßburg, um die 300 Stände zu begutachten, Glühwein und die elsässischen „Bredle“ (Weihnachtsgebäck) zu kosten.
Colmar
In Colmar gibt es nicht einen, sondern gleich sechs Weihnachtsmärkte. Jeder einzelne ist wie ein kleines Dorf angelegt. Die denkmalgeschützten Häuser Colmars sind wie dafür gemacht als Kulisse für einen Weihnachtszauber zu dienen. Beispielsweise das mittelalterliche „Haus Pfister“, das 1537 vom Hutmacher Ludwig Scherer erbaut wurde. Geschmückt scheint es nahezu wie geschaffen für die stimmungsvolle Weihnachtsatmosphäre. Hinzu kommt, dass die Einwohner der Stadt am alljährlichen Dekorationswettbewerb teilnehmen. So legen sich viele ganz besonders ins Zeug und schmücken ihre Häuser mit besonders viel Elan. In Klein Venedig, so heißt der Stadtteil links und rechts des Flüsschens Lauch, befindet sich der Kinderweihnachtsmarkt mit lebenden Tieren, Karussell, warmem Apfelsaft und ganz besonders wichtig: einem Riesenbriefkasten für den Weihnachtsmann.
Der Markt beginnt am 23. November und dauert bis 29. Dezember.
Kaysersberg
Kaysersberg an sich ist bereits ein zauberhafter Ort, der den Eindruck erweckt, man sei in eine Theaterkulisse hineingeraten. Kleine Fachwerkhäuser stehen dicht aneinander, an manchen ragt ein Türmchen empor. Efeu rankt sich an den Häuserwänden hoch. Das Kopfsteinpflaster der Straßen versetzt Besucher in eine Zeit, die eigentlich schon längst vorbei ist. Im Dezember dann verwandelt sich Kaysersberg in einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt. Die Kaysersberger verzieren ihre Fenster mit Tannengirlanden, die Straßen werden bunt geschmückt und weihnachtlich beleuchtet. Dadurch bekommt das Städtchen noch mehr Puppenstuben-Charme und seine Häuser sehen allesamt aus wie aus Lebkuchen. Doch man möge sich hüten von ihnen zu naschen, nicht dass die Hexe herauskommt. Stattdessen besser dem Zimt- und Glühweinduft folgen, denn das Elsass ist stolz auf seine kulinarischen Spezialitäten.
Der Markt beginnt am 24. November.
Genaue Markttage sind auf der Homepage gelistet.
Basel
Die Basler sind auf ihren Weihnachtsmarkt stolz. Schließlich heißt es, der Markt der Schweizer Stadt sei zu den schönsten in Europa herangewachsen. Ob es an den 155 Holzchalets liegt, an der Foodmeile in Kleinbasel oder der Weihnachtspyramide lässt sich nicht eindeutig beantworten. Zu seiner Beliebtheit tragen sie sicherlich bei. Der Weihnachtsmarkt ist in die Baseler Altstadt eingebettet und erstreckt sich über Barfüsserplatz und Münsterplatz, wo ein besonders schön geschmückter Baum steht. Ein Tipp für alle, die in den Abendstunden über den Markt schlendern: Ein kleiner Abstecher auf die Pfalz eröffnet eine Aussicht auf eine lichtgeschmückte Stadt.
Der Markt beginnt am 23. November und dauert bis 23. Dezember.
Luzern
Der „Lozärner Wiehnachtsmärt“ spielt sich während der Adventswochen auf dem Franziskanerplatz der Schweizer Stadt ab, der sich in ein kleines Holzhüttendorf verwandelt. In der Altstadt gelegen, ist der Markt weit genug von der geschäftigen Einkaufsmeile entfernt, um ruhig genug für weihnachtliche Stimmung zu sein. Für die Kleinsten gibt es „Guetzlibacken“ und Kinderschminken. Ein besonderes Augenschmankerl ist der Adventskranz auf dem Franziskanerbrunnen. Mit bunten Kugeln und Lichtern geschmückt ist das Kunstwerk mit seinen drei Metern im Durchmesser der größte Adventskranz in der Zentralschweiz.
Der Markt beginnt am 1. Dezember und dauert bis 21. Dezember.
Montbéliard
Südlich der Vogesen heißt es bald wieder: „Lumières de Noel“. In Montbéliard, an der Pforte zum Burgund leuchten zum 37. Mal die Straßen der historischen Altstadt in weihnachtlichem Glanz und die Folklore wird zum Leben erweckt. So wird „Tante Airie“, die gute Fee der Region, durch die Gassen des Weihnachtsmarktes ziehen und Besuchern ihre Geschichte erzählen. Hier ein Tipp, wenn der Weihnachtsmann durch die Gassen spaziert und weihnachtliche Stimmung verbreitet: Wer ihm am Place Velotte oder Place Denfert-Rochereau begegnet, darf sich auf „Papillotes“ freuen, die traditionellen Schokoladenbonbons, die er mit sich führt.
Als Partnerregion ist in 2023 die Provence zu Gast mit regionalen Spezialitäten und weihnachtlichen Traditionen. Gäste können auch 2023 einen „Feinschmecker-Pass“ erwerben, um diverse Spezialitäten zu kosten. Das Schloss in der Altstadt liefert die passende Atmosphäre für eine weihnachtliche Stimmung.
Der Markt beginnt am 25. November.
Traben-Trarbach
Traben-Trarbach gehörte im 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten Handelsplätzen Europas für Wein. Folglich wurden Weinkeller in der rheinland-pfälzischen Stadt an der Mosel ausgebaut und große Teile der Stadt sind unterkellert. Diese werden jedes Jahr als ungewöhnliche Locations für die Traben-Trarbach-Weihnachtsmärkte genutzt. Nationale sowie internationale Kunsthandwerker und Aussteller präsentieren in den Gewölben ihre Waren. Weil es sich um einen so speziellen Ort handelt, wird der Markt auch „Mosel-Wein-Nachts-Markt“ genannt.
Der Wein-Nachts-Markt ist zwischen dem 24. November und 1. Januar immer an den Wochenenden und Sonderöffnungstagen geöffnet.