Katastrophe in Urlaubsregion

78 Vermisste nach Jahrhundertflut in Spanien - Neue Unwetter

Die spanische Mittelmeerregion wird weiterhin von starken Niederschlägen und Überschwemmungen heimgesucht. In der Nacht auf Freitag traf es ein bekanntes Fischer- und Künstlerdorf an der Costa Brava.

Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren weiter.

© Eduardo Manzana/EUROPA PRESS/dpa

Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren weiter.

Von dpa

Valencia/Barcelona - Nach dem schweren Unwetter in Spanien vor mehr als einer Woche werden noch immer 78 Menschen vermisst. Das teilte die Regierung der am schlimmsten betroffenen Region Valencia im Osten des Landes in einer jüngsten Bilanz mit. Zuletzt war die Vermisstenzahl mit 93 angegeben worden. Die vorläufige offizielle Zahl der Todesopfer liegt weiterhin bei 219. Allein in Valencia wurden bisher 211 Leichen geborgen, die übrigen acht in den benachbarten Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien.

Zu berücksichtigen sei, dass 40 geborgene Leichen noch nicht identifiziert worden seien, hieß es von den Regionalbehörden. Befürchtet wird zudem, dass einige Leichen ins Mittelmeer gespült worden sein könnten.

Spanien wurde unterdessen von weiteren Unwettern heimgesucht. Am Donnerstag regnete es unter anderem auf Mallorca heftig, in der Nacht auf Freitag sorgten starke Niederschläge in Katalonien für Überschwemmungen. In dem bei Urlaubern beliebten Fischer- und Künstlerdorf Cadaqués an der Costa Brava rissen Wassermassen etwa 30 Fahrzeuge in den Fluss, wie Bürgermeisterin Pia Serinyana Torrents mitteilte.

Die Rathaus-Chefin betonte, dass man wegen der Unwetterwarnung ein zeitweiliges Parkverbot am Fluss verhängt hatte. "Aber die Leute haben ihre Autos trotzdem dort geparkt und das Wasser hat sie weggespült", sagte sie dem TV-Sender RTVE. Viele der Fahrzeuge stauten sich vor einer Brücke, wie die Zeitung "La Vanguardia" und andere Medien berichteten. Mit der Bergung wurde bereits begonnen.

In Valencia hatte es am Dienstag voriger Woche in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Inzwischen scheint im Katastrophengebiet seit Tagen die Sonne. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Aber immer noch sind einige der insgesamt 75 in Mitleidenschaft gezogenen Orte von Schlamm bedeckt. Zahlreiche Gebäude sind weiterhin nicht oder nur schwer zugänglich, da die Eingänge zum Teil nach wie vor von Autowracks und Hausrat blockiert sind.

Das Leid ist nicht zu Ende.

© Emilio Morenatti/AP/dpa

Das Leid ist nicht zu Ende.

Viele Straßen sind noch unbefahrbar.

© Emilio Morenatti/AP/dpa

Viele Straßen sind noch unbefahrbar.

Beim sogenannten Jahrhundert-Unwetter kamen mindestens 219 Menschen ums Leben. (Archivbild)

© Alberto Saiz/AP/dpa

Beim sogenannten Jahrhundert-Unwetter kamen mindestens 219 Menschen ums Leben. (Archivbild)

Die Unwetter suchten nun Cadaqués heim.

© Glòria Sánchez/EUROPA PRESS/dpa

Die Unwetter suchten nun Cadaqués heim.

Die Autos werden in Cadaqués bereits geborgen.

© Glòria Sánchez/EUROPA PRESS/dpa

Die Autos werden in Cadaqués bereits geborgen.

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Erstellt:
8. November 2024, 11:34 Uhr
Aktualisiert:
8. November 2024, 13:43 Uhr

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