Studie zu sexuellem Missbrauch

87.000 Australier als Kinder in religiösen Einrichtungen missbraucht

Eine aktuelle Studie zeigt das Ausmaß sexuellen Missbrauchs in Australiens religiösen Organisationen. Fast drei Viertel der Fälle ereigneten sich demnach in katholischen Einrichtungen.

Jungen in Australien sind laut der Studie häufiger vom sexuellen Missbrauch betroffen als Mädchen (Symbolfoto).

© dpa/Nicolas Armer

Jungen in Australien sind laut der Studie häufiger vom sexuellen Missbrauch betroffen als Mädchen (Symbolfoto).

Von red/KNA

Einer von 250 Australiern wurde in seiner Kindheit von einem Erwachsenen aus einer religiösen Organisation sexuell missbraucht. Das geht aus einer am Montag in dem wissenschaftlichen Fachblatt „Child Abuse & Neglect“ veröffentlichten Studie der Australian Catholic University hervor.

Die repräsentativen Zahlen über die Verbreitung sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Leiter oder andere Erwachsene in religiösen Einrichtungen zeigten, dass fast drei Viertel der gemeldeten Fälle in katholisch geführten Organisationen aufgetreten seien, hieß es in der Pressemitteilung.

Jungen laut Studie häufiger missbraucht

Die vom Institute of Child Protection Studies der Universität geleitete Studie habe ergeben, dass etwa 0,4 Prozent der Bevölkerung oder rund 87.000 Australier in ihrer Kindheit Opfer sexuellen Missbrauchs durch Mitglieder religiöser Organisationen geworden seien - Jungen um einiges häufiger als Mädchen.

Der Co-Autor der Studie, Daryl Higgins, sagte, jede Form von Kindesmisshandlung sei inakzeptabel, sexueller Kindesmissbrauch in religiösen Gemeinschaften stelle jedoch einen krassen Verrat am Vertrauen in solche Institutionen dar.

Die Geschäftsführerin der Organisation Australian Catholic Safeguarding, Ursula Stephens, nannte die Studie „eine Erinnerung daran, wie wichtig ständige Wachsamkeit ist“. Die gute Nachricht sei, dass die Untersuchung einen deutlichen Rückgang des Missbrauchs von Jugendlichen durch Mitarbeiter religiöser Einrichtungen seit dem Jahr 2000 belege.

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Erstellt:
5. August 2024, 13:10 Uhr

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