90000 Euro Beute nach Schockanruf

Seniorin aus Schorndorf leert ihr Wertschließfach und übergibt den Inhalt an Betrüger

Symbolfoto: Sabine van Erp auf Pixabay

Symbolfoto: Sabine van Erp auf Pixabay

Rems-Murr. Am vergangenen Mittwoch hat die Polizei im gesamten Rems-Murr-Kreis Serie von Schockanrufen registriert. In insgesamt sieben Fällen versuchten unbekannte Täter insbesondere Senioren mit dem sogenannten Enkeltrick zu betrügen.

Besonders hohe Beute ergaunerten sich Betrüger in Schorndorf. Eine Frau kontaktierte telefonisch am Nachmittag eine Seniorin und gab sich als Schwiegermutter ihres Sohnes aus. Sie gab vor, an einem Unfall in Flensburg beteiligt gewesen zu sein und eine Frau überfahren zu haben, weshalb sie nun festgehalten werde. Für ihre Freilassung werde die Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 60000 Euro gefordert. Ein angeblicher Staatsanwalt bestätigte in einem weiteren Telefonat die Forderung. Die Seniorin begab sich zur Bank wo sie zunächst den gesamten Inhalt ihres Wertschließfaches an sich nahm: Gold im Wert von etwa 90000 Euro. Eine beabsichtigte Bargeldabhebung von 45000 Euro wurde von einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin verhindert. Später übergab die Seniorin gegen 16 Uhr das gesamte Gold an einen Abholer. Dieser wird als etwa 1,70 Meter groß, schlank, mit südländischem Aussehen und schwarzen, kurzen Haaren beschrieben. Er trug einen braunen Mantel und eine Bauchtasche. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Waiblingen unter 07361/5800 entgegen.

Grundsätzlich rät die Polizei:

Seien Sie aufmerksam, wenn Sie telefonisch mit schockierenden Ereignissen konfrontiert werden. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind.

Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.

Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.

Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.

Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen den Dienstausweis.

Bedenken Sie: Polizei oder Staatsanwaltschaft bitten Sie niemals um Geld.

Weitere Tipps gibt es auf der Internetseite www.polizei-beratung.de.pol

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Erstellt:
17. März 2022, 15:26 Uhr

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