Ab Montag finden im Rems-Murr-Kreis verstärkt Kontrollen der Biotonnen statt
Rote Karte für Biomüllsünder: Falsch befüllte Tonnen könnten demnächst ungeleert stehen bleiben.

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Wenn sich Störstoffe im Biomüll befinden, werden die Tonnen ab Montag eventuell nicht mehr geleert. Archivfoto: Jörg Fiedler
Rems-Murr. Insgesamt zwei Wochen lang, von Montag, 10. Oktober, bis einschließlich Freitag, 21. Oktober, lässt die Abfallwirtschaft Rems-Murr AöR (AWRM) zur Leerung bereitgestellte Biotonnen auf Störstoffe kontrollieren, entweder durch Sichtkontrollen oder mit Hilfe technischer Hilfsmittel. So sind mehrere Sammelfahrzeuge mit Detektoren ausgestattet, die Fremdstoffe im Behälter erkennen. Zusätzlich werfen die Mitarbeiter der Entsorgungsunternehmen einen Blick in die Tonnen. Falsch befüllte Tonnen werden mit einem roten Hänger versehen und nicht geleert.
Noch immer landen im Rems-Murr-Kreis zu viele Dinge im Biomüll, die dort nicht hineingehören. Neben Glas, Metall und Restmüll sind es hauptsächlich Plastiktüten und -verpackungen die kostenintensiv aus dem Biomüll sortiert werden müssen. Fast 7000 Tonnen an Fremdstoffen mussten allein im vergangenen Jahr teuer entsorgt werden, teilt die AWRM mit. Kosten, die mit einer besseren Qualität des Biomülls vermeidbar wären.
Als Verpackung für den Biomüll eignen sich lediglich Papiertüten und Zeitungspapier
Nicht nur für den Gebührenhaushalt der AWRM, sondern auch für den hochwertigen AWRM-Kompost sind Plastiktüten und Co. ein Problem. Die Tüten können im Verarbeitungsprozess nicht vollständig aussortiert werden, sodass kleinste Plastikteilchen im Kompost und letztendlich in der Nahrungskette landen können.
Dabei ist die Befüllung der Biotonne denkbar einfach: Küchen-, Obst- und Gemüseabfälle dürfen dort ebenso entsorgt werden wie feste Speisereste, verwelkte Blumen oder auch Laub und Rasenschnitt. Auch Kaffee- und Teesatz mit Filter und Beutel machen keine Probleme. Verschimmeltes Toastbrot oder vergammelte Äpfel mitsamt der Verpackung haben in der Tonne allerdings nichts verloren. Als Verpackung für den Biomüll eignen sich lediglich Papiertüten und Zeitungspapier.
Die Verwendung von kompostierbaren Kunststoffbeuteln ist verboten
Wer gerne auf vermeintlich kompostierbare Tüten zurückgreift, muss umdenken – die Tüten verrotten viel zu langsam und werden daher im Verarbeitungsprozess nicht abgebaut. Deshalb ist die Verwendung von sogenannten kompostierbaren Kunststoffbeuteln im Rems-Murr-Kreis seit dem 1. Januar dieses Jahres verboten. Das gleiche gilt für Kaffeekapseln, Besteck und sonstige Produkte, die als kompostierbar beworben werden. Das heißt, Biotonnen die solche Materialien enthalten, bleiben ungeleert stehen. Diejenigen, deren Biotonne wegen gefundener Störstoffe nicht geleert wurde, haben mehrere Möglichkeiten: entweder die Fremdstoffe aussortieren und die Biotonne bei der nächsten Leerung wieder an den Straßenrand stellen oder aber den gesamten Inhalt als Restmüll entsorgen. Zum Beispiel über einen gebührenpflichtigen Müllsack, in den der Biomüll allerdings umgefüllt werden muss. Oder durch Bereitstellung der Biotonne bei der nächsten Restmüllleerung. Hierfür ist eine entsprechende Banderole erforderlich. Die Kosten liegen zwischen 10 Euro und 25 Euro pro Leerung, je nach Tonnengröße. Müllsäcke und Banderolen sind bei den Gebührenmarkenverkaufsstellen im Landkreis erhältlich.
„Plastik im Biomüll: Nicht mit uns!“ Wer sich mehr für das Thema interessiert, findet auf der Internetseite der AWRM ausführliche Informationen. Die Abfallberatung der AWRM ist unter der Telefonnummer 07151/501-9535 oder auch per E-Mail an info@awrm.de erreichbar. pm