Mehr Zeit in Abschlussprüfungen für Abiturienten

dpa/lsw Stuttgart. Testen, Lüften, Quarantäne und viele Regeln - auch an den Schulen gelten in Corona-Zeiten viele Extra-Regeln. Und bei den Abiturprüfungen steigt der Druck. Die Kultusministerin bessert nach.

Theresa Schopper spricht bei der Regierungs-Pressekonferenz im Landtag von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa

Theresa Schopper spricht bei der Regierungs-Pressekonferenz im Landtag von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa

Abiturientinnen und Abiturienten im Südwesten bekommen bei den Abschlussprüfungen in diesem Schuljahr mehr Zeit. Bei schriftlichen Prüfungen mit Bearbeitungszeiten von mindestens 180 Minuten gibt es 30 Minuten obendrauf, erklärte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Das gelte etwa für die Fächer Mathematik und Deutsch. Bei kürzeren Prüfungen werden 15 Minuten draufgeschlagen.

„Die Jahrgänge, die jetzt ins Abi gehen, sind absolute Corona-Jahrgänge“, sagte Schopper. Deswegen seien die Regeln für die Prüfungen - wie im vergangenen Schuljahr - angepasst worden. Schopper bekräftigte, dass wer bei den mündlichen Prüfungen „sozusagen einen Bock geschossen hat“, also null Punkte erreicht hat, die Prüfung wiederholen dürfe. Bereits Mitte Januar hatte Schopper angekündigt, die harte Null-Punkte-Regel zu kippen. Die Ministerin betonte, dass wer für das Abitur zugelassen werde, bereits zwei Drittel der erforderlichen Leistungen erbracht habe. Lehrkräfte sollen außerdem mehr Prüfungsaufgaben als sonst zugeschickt bekommen, aus denen sie auswählen dürfen.

Die schriftlichen Prüfungen beginnen in Baden-Württemberg in diesem Jahr nach den Osterferien am 25. April.

Mitte vergangener Woche hatte die Regierung entschieden, dass nicht mehr ganze Klassen oder Gruppen in häusliche Isolation geschickt werden müssen, wenn es einen größeren Corona-Ausbruch gibt. „Wir haben ein Infektionsgeschehen, was tatsächlich auch entsprechend in den Schulen grassiert“, erklärte Schopper. Man habe es aber sehr gut hingekriegt, dass der Präsenzunterricht gewährleistet werden könnte.

Im Südwesten gibt es rund 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler, von denen etwa 2 Prozent (30 300) positiv getestet wurden (Stand Montag). Unter den Lehrkräften gab es zuletzt rund 2400 registrierte Fälle. Das entspricht etwa 1,8 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer. Von den rund 4400 Schulen im Südwesten war zuletzt eine Schule geschlossen, an etwa 250 Schulen gab es nach Angaben der Ministerin ein erhöhtes Infektionsgeschehen.

© dpa-infocom, dpa:220208-99-31520/4

Zum Artikel

Erstellt:
8. Februar 2022, 14:54 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen