Sommerferien: Staus und mehr Betrieb an Flughäfen erwartet
dpa/lsw Stuttgart. Die Sommerferien bescheren den Südwest-Flughäfen wieder mehr Passagiere. Doch Urlaub in Deutschland bleibt in Pandemie-Zeiten beliebt - weshalb es auch auf den Straßen voll werden dürfte. Doch wer ein paar Tipps beherzigt, könnte Staus entgehen.
Sommerferien und Reiselust dürften für volle Straßen und mehr Betrieb an den Flughäfen sorgen. Der ADAC rechnet damit, dass das kommende Wochenende eines der staureichsten des Jahres werden könnte. Es ist das erste Ferienwochenende in Baden-Württemberg und Bayern. An den von der Corona-Pandemie gebeutelten Flughäfen zeichnet sich derweil eine leichte Entspannung ab. Bahnreisende wiederum müssen sich stellenweise auf Verzögerungen und Zugausfälle einstellen.
Nach ADAC-Einschätzung dürfte der Samstag der vollste Tag auf Baden-Württembergs Straßen werden. Der Automobilclub erwartet aber auch am Freitag- und Sonntagnachmittag viel Verkehr. „Wer zeitlich flexibel ist, sollte auf die erste Ferienwoche ausweichen, zum Beispiel auf Dienstag oder Mittwoch“, rät Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg. Er geht besonders an den Baustellen auf der A5 und A6 von längeren Wartezeiten aus. Wer am frühen Morgen oder nach 19 Uhr losfahre, könne Staus ausweichen.
Baden-Württemberg gehört laut ADAC zu den Top drei der staureichsten Bundesländer. Wegen der Corona-Pandemie verzichteten viele Menschen auf Flugreisen und verreisten lieber mit dem Auto. Bereits in den Pfingstferien staute es sich an einigen Tagen häufiger als vor der Pandemie. Dieser Trend könnte sich laut den Verkehrsexperten im Sommer fortsetzen. „Von einem großen Chaos mit Staulängen von über 20 Kilometer gehen wir aber nicht aus“, sagte Bach.
Die Zurückhaltung der Menschen beim Fliegen wegen der Corona-Pandemie macht derweil den Flughäfen im Südwesten auch in den Sommerferien zu schaffen, aber es geht aufwärts. Der Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden rechnet mit mehr Flügen als noch in den Sommerferien 2020. Insgesamt sollen rund 1100 Flieger in den Sommerferien starten und landen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das rund 350 Flüge mehr.
Auch in Friedrichshafen entspannt sich die Lage. In den Ferien sollen hier rund 180 Flugzeuge ankommen oder abfliegen. Im vergangenen Jahr gab es nur halb so viele Urlaubsflieger am „Bodensee-Airport“. An Baden-Württembergs größtem Flughafen in der Landeshauptstadt Stuttgart hofft man zumindest auf eine Stabilisierung des Luftverkehrs. Prognosen seien aber wegen der Entwicklung des Infektionsgeschehens schwierig, sagte ein Sprecher. Über die Sommerferien, die am Donnerstag (29. Juli) beginnen, sollen rund 9000 Flieger in Stuttgart landen und starten. Bis zu 250 Maschinen täglich fliegen am ersten Ferienwochenende ab oder kommen an.
Auf Wartezeiten und einzelne Zugausfälle bereitet die Bahn ihre Reisenden vor - denn der Sommer wird für einige Baumaßnahmen genutzt. Rund 2,07 Milliarden Euro investiert die Deutsche Bahn in diesem Jahr in die baden-württembergische Eisenbahninfrastruktur: für attraktivere Bahnhöfe, Instandhaltung, Aus- und Neubau des Schienennetzes. Die Bahn empfiehlt Fahrgästen, aktuelle Informationen im Internet oder in der DB-Navigator-App abzurufen.
Zu den großen Projekten im Südwesten zählen in diesen Sommer Arbeiten an der Gäubahn und an der Stuttgarter S-Bahn-Stammstrecke. Zudem werden Gleise und Weichen erneuert sowie mehrere Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut, etwa in Offenburg und Rastatt.
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