„Notfallset“ und „Identity-Check“
ADAC warnt vor „Abzocke“: Diese Maschen nutzen Betrüger derzeit
Mitglieder des ADAC finden derzeit vermehrt Aufforderungen in ihrem Mail-Postfach, aktiv zu werden. Die Nachrichten stammen nicht vom Automobilclub. Was Mitglieder wissen sollten.
Von Michael Bosch
Rund 22 Millionen Mitglieder hat der ADAC in Deutschland nach eigenen Angaben. Kein Wunder also, dass der Club auch gerne als Trittbrett für Betrügereien genutzt wird – denn bei so vielen potenziellen Opfern ist auch der ein oder andere Treffer dabei.
Aktuell warnt der Automobilclub vor mehreren Maschen, die Betrüger derzeit probieren, um an sensible Daten oder Geld zu gelangen:
ADAC: Phishing-Mail mit „Identity-Check“
Zum einen werden derzeit Phishing-Mails versendet, in der die Empfänger einen gebührenfreien „Identity-Check für eine angebliche Sicherheitsfunktion für die ADAC Kreditkarte“ durchführen sollen. In der Mail werden die ADAC-Kunden aufgefordert einen Button zu klicken. Laut ADAC seien die Fakes beispielsweise daran zu erkennen, dass in der Absender-Adresse das Kürzel „ADAC“ mit Zahlen kombiniert werde „und der Text oder der Betreff häufig grammatikalische Fehler enthält“. Der ADAC schreibe seine Kunden auch immer persönlich mit Namen an.
ADAC-Notfallset als Köder
Ein Notfallset für das Auto als Dankeschön für die Teilnahme an einer Umfrage: Das ist die zweite Masche, mit der die Betrüger derzeit versuchen, ADAC-Mitglieder zu ködern. Das Set besteht demnach aus „diversen Werkzeugen, Starthilfekabel, Warndreieck“ und weiteren Gadgets. Auch dabei handelt es sich um einen Fake.
Des Weiteren seien auch Mails im Umlauf, in denen ADAC-Mitglieder aufgefordert werden, ihre Kontaktdaten zu bestätigen oder zu aktualisieren. Das sei aber nicht nötig. Der ADAC schreibt dazu: „Sollten Sie Zweifel an der Aktualität Ihrer Daten haben, melden Sie sich direkt über Ihren Browser bei der offiziellen Seite des ADAC an. Dort können Sie sicher die hinterlegten Daten prüfen und anpassen.“
Falsche ADAC-Mitarbeiter am Telefon
Betrügereien am Telefon sind weit verbreitet – egal, ob sich die Gauner als Polizisten, Enkelkinder oder eben ADAC-Mitarbeiter ausgeben, das Ziel ist immer dasselbe: Geld oder andere Wertsache zu erbeuten.
Laut dem ADAC sind derzeit die häufigsten Maschen:
- Der Anrufer teilt dem Mitglied mit, es habe einen fünfstelligen Geldbetrag bei einem ADAC Gewinnspiels gewonnen. Um an die Gewinnsumme zu kommen, müsse lediglich eine „Bearbeitungsgebühr“ (bis zu 1200 Euro) auf ein ausländisches Bankkonto überwiesen werden.
- Der Anrufer verleitet das Mitglied zum Abschluss eines Zeitschriften-Abos.
Der ADAC weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Unternehmen ...
- ... nicht per Mail zu dringenden Handlungen aufruft.
- ... nicht anruft, um Gewinne mitzuteilen oder Abos zu verkaufen.
- ... keine Stellenanzeigen bei Ebay schaltet.
Letzteres rührt daher, dass immer wieder falsche Jobangebote über die Plattform Ebay (oder Kleinanzeigen) eingestellt werden. Mit den gefälschten Vertragsunterlagen sollen ebenfalls persönliche Daten abgefischt werden.