WHO bestätigt

Ägypten ist jetzt offiziell malariafrei

Seit mindestens 6000 Jahren wurden die Menschen in Ägypten von Malaria heimgesucht. Nun hat das Land die Krankheit in den Griff bekommen und wird dafür von der WHO ausgezeichnet.

Moskitonetze sind ein essenzieller Schutz vor möglicherweise krankheitsübertragenden Blutsaugern.

© epa/dpa/Stephen Morrison

Moskitonetze sind ein essenzieller Schutz vor möglicherweise krankheitsübertragenden Blutsaugern.

Von Markus Brauer/dpa

Ägypten ist offiziell zum malariafreien Gebiet erklärt worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gratulierte der Regierung in Kairo und händigte ihr ein Zertifikat aus. „Malaria ist so alt wie die ägyptische Zivilisation, aber die Krankheit, die Pharaonen geplagt hat, gehört nun zu ihrer Geschichte, nicht ihrer Zukunft“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Weltweit sind 44 Länder und ein Territorium als malariafrei zertifiziert worden.

Huge congratulations to #Egypt on being certified #MalariaFree by @WHO! This milestone is a testament to nearly a century of dedication by the government, health professionals, and communities in eliminating a disease that has impacted the country for thousands of years. pic.twitter.com/Ruytkzlyqs — RBM Partnership (@endmalaria) October 20, 2024

Schon Pharao Tutenchamun war malariakrank

Wissenschaftler haben gezeigt, dass es seit mindestens 4000 vor Christus in Ägypten Malaria gab. Unter anderem wurde die Krankheit bei der Mumie von Tutanchamun nachgewiesen, einem Pharao, der in etwa von 1332 bis 1323 v. Chr. regierte.

Ägypten hat nach WHO-Angaben nachgewiesen, dass seit mindestens drei Jahren die Kette einheimischer Malariaübertragungen durch Anopheles-Mücken unterbrochen wurde. Das gelingt durch rigorose Überwachung, die konsequente Eliminierung von Brutstätten und Schutz vor Mückenstichen. Um die Zertifizierung der WHO zu erhalten, muss ein Land zudem nachweisen, dass es in der Lage ist, die Wiederkehr der Übertragungen zu verhindern.

 

 

Malaria – heimtückischstes aller Fieber

Malaria, auch Sumpffieber oder Kaltes Fieber genannt, gehört seit Menschengedenken zu den heimtückischsten Krankheiten. Die Malaria-Erreger werden durch Stiche von weiblichen Anopheles-Mücken übertragen.

Schon ein Stich einer infizierten Mücke reicht aus, um sich anzustecken. Erst nach einigen Tagen merken die Betroffenen, dass sie erkrankt sind, doch für viele ist es dann schon zu spät. Malaria verursacht Fieber, Anämie und neurologische Probleme und kann unbehandelt tödlich verlaufen.

 

 

Malaria – Geißel der Menschheit

Die Mücken stechen vor allem nachts zu. Die Erreger – sogenannte Plasmodien – gelangen in die Blutbahn und vermehren sich in der Leber. Die in Afrika verbreitete und schwerste Form, die Malaria tropica, wird durch den Erreger Plasmodium falciparum ausgelöst. Plasmodien sind einzellige Parasiten, die große medizinische Bedeutung haben, da die Krankheitserreger der Malaria zu dieser Gattung gehören.

Trotz umfangreicher Maßnahmen zur Kontrolle und Ausrottung lebt noch immer fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen mit Malaria-Risiko. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass Malaria jedes Jahr fast 250 Millionen Infektionen und mehr als 600.000 Todesfälle verursacht.

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Erstellt:
20. Oktober 2024, 19:13 Uhr

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