AfD im Südwesten will Kandidaten früh wählen
dpa Berlin/Stuttgart. Die AfD in Baden-Württemberg will ihre Kandidaten für die Bundestagswahl im September 2021 schon etwa ein Jahr vor dem Wahltermin aufstellen. Begründet wird dies mit in der Zukunft möglicherweise wieder zu erwarteten stärkeren Einschränkungen für Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie.
Wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Parteikreisen erfuhr, bemüht sich der Landesvorstand, sowohl den Parteitag zur Verabschiedung des Programms für die Landtagswahl im März als auch die Aufstellungsversammlung für die Landesliste der Kandidaten zur Bundestagswahl noch in diesem September zu organisieren. Schwierigkeiten gibt es allerdings nach Angaben des von Alice Weidel geleiteten Vorstandes noch mit der geplanten Anmietung einer unter Corona-Bedingungen ausreichend großen Halle in Mannheim.
Die Südwest-AfD habe sich für diesen frühen Termin entschieden, „um unkalkulierbare Risiken für die Aufstellung der Kandidaten auszuschließen“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Martin Hess auf Anfrage. Da die AfD mit mehr als 1000 Teilnehmern rechne, „zwingt uns das dazu, jetzt auf Nummer sicher zu gehen“.
Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen, der Mitglied des baden-württembergischen Landesverbandes ist, findet diese Idee nicht so gut. Meuthen, der aktuell Abgeordneter des Europäischen Parlaments ist, wollte sich mit seiner Entscheidung über eine mögliche Kandidatur für den Bundestag eigentlich noch ein bisschen Zeit lassen. „Ich halte diesen sehr frühen Termin für den Listenparteitag für unglücklich gewählt“, sagte Meuthen der dpa. Andere Landesverbände seiner Partei planten ihre Aufstellungsversammlungen schließlich auch deutlich später. Auf die Frage, ob er dennoch antreten wolle, antwortete er: „Ich halte mir alle Optionen offen.“ Es wird erwartet, dass Weidel für Listenplatz eins kandidieren wird.