AfD-Landtagsfraktion fordert Vorschuljahr
dpa/lsw Stuttgart. Um das Land im Bildungsvergleich weiter nach vorne zu bringen, fordert die AfD-Landtagsfraktion ein verpflichtendes Vorschuljahr für Kinder in Baden-Württemberg. Einen entsprechenden Vorschlag beschloss die Fraktion um ihren Vorsitzenden Bernd Gögel auf ihrer Klausurtagung. Den Gesetzesentwurf wollen die AfD-Abgeordneten in den kommenden Wochen in den Landtag einbringen, sagte der Fraktionschef am Donnerstag. Gegen die Stimmen der Regierungsmehrheit kann er dort allerdings nicht beschlossen werden.
Man müsse die Kinder schon vor dem Schulbeginn auf einen einheitlichen Stand bringen, sagte AfD-Bildungspolitiker Rainer Balzer. Die Kinder sollen den Zahlenraum bis Zehn und die deutsche Sprache schon vor der Grundschule einheitlich beherrschen. Auch Motorik und schulfähiges Verhalten müssten vertieft werden. Außerdem solle Heimatkunde im Vorschuljahr vermittelt werden. Erst wenn die Vorschulkinder eine Abschlussprüfung bestehen, sollen sie nach Vorstellung der AfD auf die Grundschule dürfen.
Baden-Württemberg schneide im bundesweiten Bildungsvergleich zuletzt schlechter ab als noch vor zehn Jahren, sagte Balzer. „Wir sind im Vergleich der Bundesländer inzwischen auf Platz sechs“. Die besondere Stärke Baden-Württembergs seien aber gerade hoch qualifizierte Menschen. Die Kinder sollen demnach an fünf Vormittagen die Woche vier Stunden lang von Lehrern und weiterqualifizierten Erziehern unterrichtet werden. „Damit wir in Zukunft wieder bessere Ergebnisse in der Bildung erreichen“, sagte Gögel.
Die Fraktion rechnet damit, dass für die Vorschule rund 7700 Lehrkräfte sowie Erzieher und Erzieherinnen mit Fortbildung nötig wären. Kosten würde die Bildungsoffensive laut AfD-Fraktion rund 270 Millionen Euro.
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