Laut Taliban
Afghanistan und USA tauschen Gefangene aus
Der afghanische Gefangene saß laut Taliban 20 Jahre lang in US-Haft. Im Gegenzug sollen zwei US-Bürger freigekommen sein.
Von red/dpa/AFP
Die USA und die in Afghanistan regierenden, islamistischen Taliban haben nach Aussage des Taliban-Außenministeriums einen Gefangenentausch vollzogen. Demnach hat die Taliban zwei US-Staatsangehörige aus dem Gefängnis entlassen und im Gegenzug einen in den USA inhaftierten afghanischen Kämpfer freibekommen.
„Der in Amerika inhaftierte afghanische Kämpfer Chan Mohammed ist im Austausch für amerikanische Staatsbürger freigelassen worden und in sein Land zurückgekehrt“, hieß es in einer Erklärung des afghanischen Außenministeriums am Dienstag. Der Austausch war durch eine Vermittlung Katars erfolgt.
Den Angaben zufolge verbüßte Mohammed im Kalifornien eine lebenslange Haft, nachdem er vor „beinahe zwei Jahrzehnten“ in der ostafghanischen Provinz Nangarhar festgenommen worden war.
Ein Sprecher der Taliban bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass zwei US-Bürger freigelassen worden seien, machte jedoch keine weiteren Angaben zu dem Gefangenenaustausch.
Familie des US-Bürgers bestätigt Freilassung
Die Familie des US-Bürgers Ryan Corbett, der 2022 von den Taliban festgenommen worden war, bestätigte seine Freilassung auf ihrer Website und brachte ihre „überwältigende Dankbarkeit“ zum Ausdruck.
Sie dankte sowohl der ehemaligen Regierung von Joe Biden als auch der neuen Regierung von US-Präsident Donald Trump und dem Vermittler Katar. Die Familie rief zudem dazu auf, zwei weitere noch in Afghanistan festgehaltene US-Bürger freizulassen.
Bei dem zweiten im Rahmen des Austausches freigelassenen US-Bürger handelt es sich laut „New York Times“ um William McKenty, über den wenig bekannt ist.
Der Zeitung zufolge sind zwei weitere US-Bürger in Afghanistan weiterhin in Haft - der ehemalige Flugzeugmechaniker George Glezmann sowie der eingebürgerte Geschäftsmann Amerikaner Mahmud Habibi.
Biden war nach dem chaotischen Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan 2021 heftig in die Kritik geraten. Die Taliban-Regierung erklärte nach Trumps Wahlsieg im November, sie hoffe auf ein „neues Kapitel“ in den Beziehungen mit den USA.