Zuwanderung von Fachkräften

Agentur für ausländische Fachkräfte nimmt Gestalt an

Die Wirtschaft setzt auf ausländische Fachkräfte, um die Lücken bei den fehlenden Arbeitskräften zu schließen. Nun geht das Land neue Wege, um diese Kräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen.

Die Zuwanderung von Fachkräften nimmt Gestalt an. (Symbolbild)

© dpa/Soeren Stache

Die Zuwanderung von Fachkräften nimmt Gestalt an. (Symbolbild)

Von red/dpa/lsw

Die im Aufbau befindliche Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften nimmt Gestalt an. Migrationsministerin Marion Gentges (CDU), die das Projekt vor über eineinhalb Jahren mit auf den Weg gebracht hatte, sagte in Stuttgart: „Mittlerweile sind erste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der neuen Landesagentur im Einsatz und weitere werden sukzessive folgen.“ Insgesamt sind 55 neue Stellen vorgesehen. Wie viele schon besetzt sind, wurde auf Anfrage nicht mitgeteilt.

Gentges sagte, die Behörde werde als Katalysator wirken, indem sie Unternehmen und Fachkräften dabei helfe, Verfahren effizienter und unkomplizierter abzuwickeln. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um dem Fachkräftemangel gezielt zu begegnen.“ Die Agentur wird demzufolge bei den Regierungspräsidien Karlsruhe und Stuttgart angesiedelt. 

In der Landeshauptstadt sollen wie bereits bekannt die Verfahren für Gesundheits- und Pflegeberufe bearbeitet werden und in Karlsruhe alle anderen. Die neue Behörde solle nicht ausschließlich, sondern neben den schon bisher zuständigen Ausländerbehörden für die Durchführung des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zuständig sein. 

IHK fordert mehr Tempo

Derzeit liegt der Schwerpunkt der Aufbauarbeiten nach Angaben eines Sprechers von Gentges auf den Abstimmungen mit den am beschleunigten Fachkräfteverfahren beteiligten Stellen sowie auf der Errichtung der Homepage. Besonders im Fokus stünden dabei die Einrichtung der Online-Antragsstrecke und des IT-Fachverfahrens. 

Bis 2035 werden laut IHK-Fachkräftemonitor vom April in Baden-Württemberg 910.000 Fachkräfte fehlen. Der Chef der IHK Region Stuttgart, Claus Paal, der sich auch für das Projekt starkmachte, sagte: „Wir haben lange darauf gewartet. Klar ist aber auch, dass wir keine Zeit mehr verlieren dürfen, um erst langsam einen Apparat aufzubauen. Wir brauchen klare Aufgabenteilungen, schlanke Strukturen und digitale Prozesse, damit die neue Agentur auch das hält, was wir uns davon versprechen.“ Wichtig sei, dass man jetzt mit der Arbeit beginne und dann im Laufe der Zeit auf Bedarfe reagiere und Kapazitäten bei Notwendigkeit ausbaue.

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Erstellt:
2. Januar 2025, 09:14 Uhr

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