Auswärtiges Amt

Aktuelle Sicherheitslage in der Türkei: Was Reisende wissen müssen

In der Türkei herrscht Unruhe zwischen der Erdogan-Regierung und Anhängern des verhafteten Oppositionsführers Imamoglu. Nach dem „Putsch von oben“ hat das Auswärtige Amt die Sicherheitshinweise aktualisiert.

Türkische Studenten protestieren gegen die Imamoglu-Verhaftung.

© AP/dpa/Huseyin Aldemir

Türkische Studenten protestieren gegen die Imamoglu-Verhaftung.

Von Michael Maier

Die Türkei zählt nach wie vor zu den beliebtesten Reisezielen deutscher Touristen, aber wie sicher ist die Lage dort? In den Großstädten Istanbul, Ankara und Izmir kommt es derzeit zu politischen Protestaktionen und Demonstrationen.

Dies führt beispielsweise zu Absperrungen von Straßen, Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr und Sperrungen von U-Bahn-Stationen. Die Dauer dieser Einschränkungen ist derzeit nicht absehbar.

Aktuell gibt es keine generelle Reisewarnung des Auswärtigen Amts für das Land. Allerdings gelten bestimmte Grenzregionen schon länger als unsicher, und die Reisehinweise für türkische Großstädte wurden jüngst verschärft, nicht nur wegen der Unruhen nach der Verhaftung von Oppositionsführer Ekrem Imamoglu.

Das Auswärtige Amt gibt dazu auf seiner Webseite folgende Hinweise: „Informieren Sie sich in den Medien zur jeweils aktuellen Lage und möglichen Einschränkungen.“ Außerdem sollen deutsche Touristen „Demonstrationen und größere Menschenansammlungen“ möglichst meiden, „in deren Umfeld“ sei äußerste Vorsicht geboten.

Warnung für Ankara und Istanbul

Eine neuer dringender Hinweis gilt für die beiden Metropolen Ankara und Istanbul – dieser hat allerdings mit der politischen Situation nichts zu tun: Das Auswärtige Amt warnt aktuell vor dem Konsum von gepanschtem Alkohol, der insbesondere in diesen Städten verkauft wird. Es kam bereits zu schweren Methanolvergiftungen – mit Tod oder Erblindung als möglichen Folgen.

Reisenden wird dringend geraten, Alkohol nur in lizenzierten Geschäften zu kaufen und um Straßenverkäufe einen großen Bogen zu machen. Die ersten Anzeichen einer Methanolvergiftung ähneln einem normalen Rauschzustand, können sich aber schnell verschlimmern.

Symptome einer Methanolvergiftung

  • Bauchschmerzen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Sehstörungen
  • Bewusstlosigkeit
  • Muskelkrämpfe

Bei Auftreten dieser Symptome sollte sofort ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Türkische Urlaubsregionen weitgehend sicher

Die beliebten Urlaubsziele an der türkischen Riviera wie Antalya oder Side sind von den aktuellen Unruhen nicht betroffen. Der Flugverkehr läuft bisher ungestört. Auch auf den Autobahnen und Hauptstraßen abseits der Großstädte gibt es laut Auswärtigem Amt keine größeren Einschränkungen.

Grenzregionen in der Türkei meiden

Von Reisen in das Grenzgebiet zu Syrien und zum Irak wird dringend abgeraten. Hier besteht Gefahr durch die angrenzenden Konflikte und Kriege.

Reisewarnung für türkische Provinzen

Folgende Provinzen in der Türkei sind von erhöhter Unsicherheit betroffen und sollten laut Auswärtigem Amt derzeit möglichst nicht besucht werden:

  • Şanlıurfa
  • Mardin
  • Sırnak
  • Hakkâri

Aktuelle Reisehinweise für die Türkei

  • Informieren Sie sich regelmäßig über die aktuelle Lage
  • Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen
  • Kaufen Sie Alkohol nur in lizenzierten Fachgeschäften
  • Achten Sie auf ungeöffnete Originalverpackungen und offizielle Lizenzierung
  • Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte
  • Halten Sie sich von den Grenzregionen zu Syrien und dem Irak fern
  • Quelle: Auswärtiges Amt

Trotz der genannten Einschränkungen ist ein Urlaub in der Türkei weiterhin möglich. Mit der nötigen Vorsicht und Beachtung der aktuellen Hinweise steht einer sicheren Reise in die Touristenregionen nichts im Weg.

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Erstellt:
26. März 2025, 11:44 Uhr
Aktualisiert:
27. März 2025, 12:00 Uhr

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