Bundestagswahl 2025
Alice Weidel und der vermeintliche Hitlerbart auf Parteiflyer – „völliger Quark“
Auf X macht ein AfD-Flyer, der bei Beleuchtung Alice Weidel mit einem vermeintlichen Hitlerbart zeigt, die Runde. Die AfD-Chefin hat sich dazu geäußert.
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© dpa/Michael Kappeler
AfD-Chefin Alice Weidel tritt bei der Bundestagswahl 2025 als Direktkandidatin im Wahlkreis Bodensee an.
Von Michael Haug
Die Spitzenkandidaten aller großen Parteien sind vor der Bundestagswahl in den Medien sehr präsent. Das dies mitunter zu ungewöhnlichen Fragen führt, wurde nun bei einem Interview der BILD-Zeitung mit AfD-Chefin Alice Weidel erneut deutlich.
Als sich das Gespräch zum Ende neigte, zog Politik-Chefreporter Peter Tiede einen Flyer des AfD-Kreisverband Leipzig aus seinem Jackett. „Dann haben wir noch eins. Es hat die Runde gemacht, es ist lustig“, leitete Tiede das Thema ein. Er ergänzte: „Ich will ihnen nicht unterstellen, dass das Absicht ist, aber was ist denn hier schief gelaufen, Frau Weidel? Wir haben hier einen Flyer und wenn man den von hinten zeigt, kommt das raus.“
Das Statement von Alice Weidel
Tiede leuchtete mit einer Taschenlampe auf das Fenster eines Hauses, das auf dem Flyer abgebildet ist. Zu sehen ist dann – genauso wie wenn man den Flyer ins Sonnenlicht hält – Alice Weidel mit einem vermeintlichen Hitlerbart. Der „Bart“ ragt allerdings leicht über die Nasenspitze und die Oberlippe hinaus.
Der BILD-Journalist fragte die AfD-Chefin, ob dies Absicht sei. „Das ist natürlich völliger Quark. Warum soll das Absicht sein, verstehe ich nicht“, entgegnete die Politikerin kopfschüttelnd. Weidel winkte ab und beendete das Gespräch: „Das ist totales Kindergartenniveau. Also vielen Dank“.
CDU-Politiker Tilman Kuban kritisiert Flyer
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban bezeichnete den Flyer auf X hingegen als „übliche Masche, um auch noch die letzten Nazi-Wähler abzuholen“. Zufall sei das nicht. „Garantiert ist das keine konservative und seriöse Partei diese AfD. Sie ist nicht wählbar und Frau Weidel darf garantiert keine Kanzlerin werden“, schließt Kuban ab.
Die #noAfD hat einen neuen Flyer rausgebracht. Von wegen konservativ oder verunglückt. Genau mit solchen Aktionen will man bewusst auch Nazis als Wähler ansprechen. Absolut unmöglich. Absolut unwählbar. pic.twitter.com/3hgRmiWsWv — Tilman Kuban (@TKuban96) February 10, 2025
Die AfD wollte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht äußern, schreibt die BILD-Zeitung. Dies tat Parteichefin Alice Weidel schließlich aber im BILD-Interview.