Allmersbach wirbt um Fachkräfte

Die Allmersbacher Verwaltung stellt ein Programm vor, um neues Personal für die Gemeinde zu gewinnen.

Bürgermeisterin Patrizia Rall (rechts) und Hauptamtsleiterin Anna Seitz im Allmersbacher Rathaus. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Bürgermeisterin Patrizia Rall (rechts) und Hauptamtsleiterin Anna Seitz im Allmersbacher Rathaus. Archivfoto: Alexander Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

Allmersbach im Tal. Was macht einen Arbeitgeber attraktiv? Das ist eine Frage, die sich nicht nur Unternehmen, sondern auch Gemeindeverwaltungen stellen. Denn auch sie suchen händeringend qualifiziertes Personal. Eine aktuelle Umfrage unter Arbeitnehmern in acht Ländern, darunter auch Deutschland, hat kürzlich gezeigt, dass Flexibilität, etwa hinsichtlich des Arbeitsplatzes, gefragt ist.

Ebenso gefragt sind auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen des Arbeitgebers im Personalwesen. Dazu gehören beispielsweise Programme zur Gesundheitsförderung. Insofern ist die Gemeinde Allmersbach im Tal mit ihrem in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellten Programm auf dem richtigen Weg.

Knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der Gemeinde in unterschiedlichsten Bereichen beschäftigt. Um Fachkräfte zu halten und um neues Personal zu gewinnen, wurden verschiedene niederschwellige Angebote vorgestellt. „Es ist schwer, gute Leute zu finden und zu halten“, kommentierte Bürgermeisterin Patrizia Rall das Programm. Finanzielle Anreize zu bieten sei schwierig, denn die Tarifautonomie im öffentlichen Dienst regelt Eingruppierung und somit Entgelt der Mitarbeiter, wobei Sonderzahlungen jedoch möglich sind.

Was die Ausstattung der Arbeitsplätze sowie die Möglichkeit von Arbeit aus dem Homeoffice betrifft, sieht sich die Gemeinde bereits auf einem guten Weg. Auch Fort- und Weiterbildungen werden gefördert. Doch dabei allein soll es künftig nicht bleiben. Hauptamtsmitarbeiterin Caterina Dehn erläuterte: „Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wie wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch etwas Gutes tun können.“

Das betriebliche Gesundheitsmanagement soll sich nun aus mehreren Bausteinen zusammensetzen. Einerseits sollen in Kooperation mit der Volkshochschule Backnang regelmäßig verschiedene Sportangebote und Vorträge angeboten werden, die jeweils montags zwischen 16 und 21 Uhr im Bürgersaal stattfinden sollen.

Außerdem wird es einmal im Monat ein Massageangebot geben, das innerhalb der Arbeitszeit wahrgenommen werden kann. Alle zwei Wochen werden die Gemeindeeinrichtungen darüber hinaus mit Obst eines regionalen Anbieters beliefert. Kaffee, Tee und Trinkwasser sollen ebenfalls in allen Einrichtungen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

„Wir sind immer flexibel, können Plätze tauschen und auf unsere Mitarbeiter eingehen“, so Caterina Dehn. Entsprechende Rückmeldungen zu den Angeboten seien ausdrücklich gewünscht. Stelle sich etwa heraus, dass etwas nicht nachgefragt werde, könne man sich entsprechend darauf einstellen. Insgesamt werde mit Kosten von etwa 13500 Euro für 2024 gerechnet. Dabei unterstrich Dehn auch, dass diese Maßnahmen, insbesondere die Veranstaltungen, auch für den Teamgeist förderlich seien und ermöglichen, sich untereinander besser kennenzulernen.

Ob denn in Vorstellungsgesprächen schon nach betrieblichem Gesundheitsmanagement gefragt worden sei, wollte Wolfgang Semmler (NLAH) wissen. Es gebe tatsächlich Bewerbungsgespräche, in denen Kandidaten sich konkret nach Benefits erkundigten, so Rall.

Die vorgestellten Benefits kamen bei den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten gut an. Lediglich der Arbeitstitel „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ könne zu Missverständnissen führen, gab Kai Tröbensberger (UWV) zu bedenken: „Da denken die Leute vielleicht eher an einen Betriebsarzt oder sonstige schulmedizinische Dinge.“ Man sei noch in der Namensfindung, erklärte die Rathauschefin. Die zustimmende Kenntnisnahme erfolgte einstimmig.

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Erstellt:
29. September 2023, 06:00 Uhr

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