Am Samstag verwandelte sich Althütte in einen Hotspot der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Zum Narrensprung kamen über 50 Guggenmusik- und Maskengruppen, Tausende Zuschauer verfolgten das Spektakel.
Von Annette Hohnerlein
Althütte. Was war da los im beschaulichen Althütte? Wilde Gestalten, laute Musik, Menschenmassen und kein freier Parkplatz? Klar, es ist Fasnetszeit, und die Rechaspitzer haben zu Narrensprung, Narrentaufe mit Rathaussturm und anschließendem Narrenball geladen.
Entlang der Umzugsstrecke an der Hauptstraße drängen sich am Nachmittag viele Tausend Zuschauer. Und sie bekommen einiges geboten: Schaurige Hexengestalten zupfen den Gästen Haargummis vom Kopf und reihen sie als Trophäen an ihren Besenstielen auf; wilde Tiergestalten schnappen sich ihre kreischenden Opfer aus der Menge, um sie eine Runde Seil springen zu lassen; Guggenmusikgruppen machen ordentlich Radau, Peitschen knallen, Rätschen knarren, Bonbons fliegen durch die Luft. Während Jugendliche am Straßenrand feiern, beobachten Kinder das Treiben mit einer Mischung aus Angst und Faszination. Aber selbst die wildesten Hexen werden bei den Kleinsten ganz sanftmütig, stecken ihnen ein Bonbon zu und streicheln ihnen über den Kopf.
Narrensprung und Narrentaufe in Althütte
Am Samstag verwandelte sich Althütte in einen Hotspot der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Zum Narrensprung mit Narrentaufe und Rathaussturm kamen über 50 Guggenmusik- und Maskengruppen, Tausende Zuschauer verfolgten das Spektakel.
/
Nadja und Francesco Gabero sind mit ihren beiden Kindern aus Korb gekommen. Schon mehrfach haben sie den Althütter Umzug verfolgt, erzählt Nadja Gabero, den Kopf voller Konfetti. Der zehnjährige Tommaso hat sich als Gespenst verkleidet, seine Schwester Aurora, fünf Jahre alt, trägt ein Elfenkostüm mit zarten Flügelchen. Die beiden öffnen einen Stoffbeutel und zeigen, wie viele Süßigkeiten sie schon erbeutet haben. Da kommt eine Hexe angesprungen und greift in den Beutel. Sie wird ihnen doch nichts wegnehmen? Nein, nur Spaß, sie drückt den beiden ein paar Bonbons in die Hand und geht weiter.
Oliver Holzhauser, Zunftmeister der 1. Narrenzunft Althütte, steht am Rathaus und begrüßt jede Gruppe mit ihrem Narrenruf, als erstes die Althütter Maskengruppe der Rechaspitzer mit einem dreifachen „Recha spitz“. Über 50 Masken-, Tanz- und Guggenmusikgruppen gibt es zu bestaunen, insgesamt rund 1500 Narren, die aus einem weiten Umkreis zum Althütter Narrenwochenende angereist sind. Vom Rathausbalkon aus verfolgt Bürgermeister Reinhold Sczuka das wilde Treiben, zeitweise mit einem Enkelkind auf dem Arm.
Im Anschluss an den Umzug werden drei Mitglieder der Rechaspitzer mit der Narrentaufe offiziell in die Zunft aufgenommen. Dieses Ritual auf der Treppe des Rathauses lassen in diesem Jahr Rebecca Pratz, Carmine Pratz und Dirk Schwenger über sich ergehen. Ihre Taufpaten sind Andreas Köder von XS-Excess, Stefan Klippel von den Reichenberger Burghexen und Dominik Conrad von den Donnerhexen Mühlhausen. Was genau die Taufbrühe enthält, wird nicht verraten, erklärt Johannes Zeidler, Pressewart der Rechaspitzer. Unter anderem gehören aber Laub, Sägespäne, Ketchup und Senf hinein. Nach der feierlichen Einleitung durch Ralph Mertlik greifen sich die Taufpaten die bereitstehenden Eimer und kippten den Täuflingen genüsslich die gelbe Brühe über den Kopf. Musikalisch begleitet wird die Zeremonie durch die Guggenmusiker von XS-Excess aus Backnang.
Auch der Bürgermeister kommt an diesem Tag nicht ungeschoren davon. Oliver Holzhauser konfrontiert ihn mit verschiedenen Althütter Baustellen: dem Seniorenheim, dem Lebensmittelmarkt und der Infotafel an der Bushaltestelle, die nur von der Straße aus zu lesen ist. Zwar verteidigt sich der Schultes tapfer, aber es hilft ihm nichts. Mit dem Ruf „Rechaspitzer, stürmt den Schuppen“, dringen einige Hästräger ins Rathaus ein. Sie befestigen ein Banner am Rathausbalkon, das besagt: „Besetzt bis Aschermittwoch“. Holzhauser nimmt dem Bürgermeister den Schlüssel zu seinem Amtssitz ab und kündigt an: „Wir sind jetzt die wahren Narren des Rathauses und werden den Bürgern bis Aschermittwoch zeigen, wie man richtig närrisch regiert.“
Am Abend findet dann zum ersten Mal seit 2020 wieder der Narrenball in der Festhalle statt, bei dem die Althütter Narren und ihre Gäste bis in die Morgenstunden feiern. Die Gastvereine gestalten mit ihren Tanz-, Masken- und Musikgruppen ein abwechslungsreiches Programm.
Nebenbei werden die Feiernden an diesem Abend Zeugen einer bewegenden Szene: Auf der Bühne fragt einer der Gäste, Volker, seine Simone, ob sie ihn heiraten möchte, und Simone sagt Ja.
Empfehlung - Althütte feiert die Fasnet Von Annette Hohnerlein(...)
Link zum Artikel:
https://www.bkz.de/nachrichten/althuette-feiert-die-fasnet-225148.html
Seit einem halben Jahr ist die neue semistationäre Anlage regelmäßig in Backnang im Einsatz. Das Ordnungsamt registriert seitdem sinkende Geschwindigkeiten im Stadtgebiet. Allerdings wurden auch schon 9500 Autofahrer von dem neuen Gerät geblitzt.
Seit einem halben Jahr ist die neue semistationäre Anlage regelmäßig in Backnang im Einsatz. Das Ordnungsamt registriert seitdem sinkende Geschwindigkeiten im Stadtgebiet. Allerdings wurden auch schon 9500 Autofahrer von dem neuen Gerät geblitzt.
Interview In 60 deutschen Städten hat Christof Jauernig über 1000 Menschen gefragt, was sie glücklich macht und in welchen Situationen sie Glück empfinden. Daraus hat er eine multimediale Erzählung gestaltet, mit der er durch die Republik tourt.
Interview In 60 deutschen Städten hat Christof Jauernig über 1000 Menschen gefragt, was sie glücklich macht und in welchen Situationen sie Glück empfinden. Daraus hat er eine multimediale Erzählung gestaltet, mit der er durch die Republik tourt.