Wettervorhersage
Altweibersommer bringt noch mal viel Sonne
Es wird noch einmal sommerlich-warm. Dank des Altweibersommers könnten sich Sonnenliebhaber auf ein paar wärmere Stunden freuen, sagen die Meteorologen voraus. Wir erklären, was diese jahreszeitliche Periode mit den Schicksalsgöttinnen zu tun hat.
Von Markus Brauer/dpa
Der Sommer flackert in Deutschland in den kommenden Tagen noch einmal auf. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach erwartet warmes Altweibersommerwetter mit viel Sonne. Nur vereinzelt könne es Regenschauer geben. Die Temperaturen steigen am Tag auf bis zu 26 Grad an.
„Dass der eigentliche Sommer vorbei ist, merkt man allerdings an den bereits langen Nächten, in denen es kräftig abkühlen kann“, sagt DWD-Meteorologe Adrian Leyser. Gebietsweise seien auch Nebelfelder möglich. Die Höchstwerte erreichen am Mittwoch (18. September) 21 bis 26 Grad Celsius, südlich der Donau soll es etwas kühler werden.
Typische meteorologische Singularität
Beim Altweibersommer handelt es sich um eine beständige frühherbstliche Hochdrucklage über Mitteleuropa, die sich häufig zwischen Mitte September und Anfang Oktober bildet und mit sommerlichen Temperaturwerten am Tag und kühlen Nächten einhergeht – also starke Taubildung und oft Strahlungsnebel aufweist.
Der Altweibersommer ist, wie die Schafskälte, eine ausgeprägte Singularität. Damit sind ungewöhnliche Wetterlagen gemeint, die zu bestimmten Zeitabschnitten immer wieder auftreten und vom konstanten Wetterverlauf abweichen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten, liegt bei 50 bis 90 Prozent. Ursache sind die Auswirkungen von Hoch- und Tiefdruckgebieten, die jedes Jahr zu dieser Zeit auftreten.
„Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein“
Da es dann tagsüber warm und trocken ist, nachts aber kühl, hängen am Morgen oft Tautropfen an Spinnweben und lassen sie im Sonnenlicht schimmern. Unklar ist, woher der Name kommt. Eine Theorie besagt: Wenn sich der Tau auf Spinnweben sammelt, glänzen die silbrigen Fäden wie silbergraues Haar.
Einer Sage zufolge nahmen die Schicksalsgöttinnen die Haare alter Weiber, um daraus die Lebensfäden der Menschen zu spinnen. Wenn sie zu sehen sind, kann man gewiss sein: Es ist Altweibersommer: Die dazu gehörige Bauernregel lautet: „Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein.“
„Die Bezeichnung Altweibersommer erscheint aus meteorologischer Sicht weder frauenfeindlich noch despektierlich“, erklärt dazu der DWD.
Schon am Wochenende droht das nächste Tief
Das ruhigere Wetter, bedingt durch die Hochdruckzone Serkan, soll bis Ende der Woche anhalten. Am Wochenende /21./22. September) könne Deutschland wieder unter den Einfluss eines Tiefdruckgebiets geraten. „Neuer Dauerregen oder ein Temperatursturz sind aber erst mal nicht in Sicht“, heißt es beim Deutschen Wetterdienst.