Am Stegmühlenweg wird bald gebaut
Der Aspacher Gemeinderat beschließt das Bebauungsplanverfahren für das innerörtliche Wohngebiet.

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Als ein Schmuckkästchen bezeichnet Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff das künftige Wohngebiet am Stegmühlenweg. Foto: A. Becher
Von Lorena Greppo
ASPACH. Innerörtliche Bauflächen sind ein rares Gut. In Aspach, zwischen Stegmühlenweg, Hermann-Schadt-Straße, Biegel und Hangweg, befindet sich ein solches Gebiet. An drei Seiten von Bebauung umringt, bietet das 0,9 Hektar große Areal der Gemeinde die seltene Möglichkeit, ein neues Wohngebiet zu erschließen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde das Bebauungsplanverfahren „Stegmühlenweg“ auf den Weg gebracht. Die Grundstücksverhandlungen im Vorfeld seien schwierig gewesen, berichtete die Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff. Umso größer sei nun die Freude, dass man das Projekt nun endlich angehen könne. „Es ist ein kleines Schmuckkästchen“, schwärmte sie. Durch die vorteilhafte Arrondierung sei das Gebiet geradezu prädestiniert für die Innenentwicklung, hob sie hervor. Untersuchungen im Vorfeld seien sehr positiv verlaufen, „so wenige Eingriffe waren noch selten in einem Baugebiet notwendig“. Auf Vergrämungsmaßnahmen könne verzichtet werden, auch sei nur eine sehr spärliche Erschließung nötig.
28 neue Wohneinheiten
sollen entstehen.
Erstmalig habe man bei einem derartigen Vorhaben mit der Aspa einen Partner an der Seite, führte Welte-Hauff aus. Im Gebiet sollen 28 neue Wohneinheiten entstehen, vorgesehen sind diverse Einzel- und Doppelwohnhäuser, Reihenhäuser sowie ein Mehrfamilienwohnhaus mit Tiefgarage am Größeweg – „eine wunderbare Mischung“, betonte die Bürgermeisterin. Bis auf das Mehrfamilienwohnhaus bekommen alle Gebäude ein Satteldach. Vom Stegmühlenweg aus ist eine Straße mit Linkskurve geplant, die in einer Wendeplatte mündet. Von dort aus führt ein Fußweg zum Hangweg und von dort in die Ortsmitte. Um die Hangverhältnisse zu sichern, ist auf der Westseite des Gebiets eine Mauer vorgesehen. „Das Gebiet fügt sich städtebaulich wunderbar ein“, sagte Welte-Hauff. Durch die Bebauung müsste die Gemeinde gut 150000 Ökopunkte ausgleichen, was unter anderem durch Arbeiten am Forstbachteich wie etwa eine Entschlammung erreicht werden soll. Ebenfalls positiv gestalte sich die Zusammenarbeit mit der Süwag, die bereits versichert habe, das Gebiet könne an das Nahwärmenetz angeschlossen werden.
„Wir können sehr froh sein, dass wir dieses kleine, aber sehr feine Wohngebiet auf den Weg bringen“, befand Peter Hanisch, Fraktionssprecher der CDU und Bürgerlichen Wählerliste. Er forderte jedoch auch, künftig einen Blick darauf zu haben, sozialen Wohnungsbau anzubieten – ein Anliegen, das auch Wolfgang Schopf (SPD/Aspacher Demokraten) und Udo Wruck (fraktionslos) bekräftigten. „Das Kauf- und Mietklientel kann hier nur aus der Schicht der Gut- und Besserverdienenden bestehen“, merkte Wruck an. Das Gebiet sei aufgrund der geringen Größe nicht geeignet, um die Klauseln für den sozialen Wohnbau zur Anwendung zu bringen, bestätigte Welte-Hauff.
Wruck bemängelte zudem, dass der Boden in besagtem Gebiet sehr fruchtbar sei und der Natur so wertvolle Fläche verloren ginge. Außerdem sei der Versiegelungsgrad seiner Ansicht nach hoch. Ja, der Boden sei wertvoll, so Welte-Hauff. Es habe sich aber nicht etwa um Ackerflächen gehandelt. Einem zu hohen Versiegelungsgrad widersprach sie: „Wir haben hier eine optimale Nutzung und keine Übernutzung.“ Die Grundflächenzahl liege bei 0,4 und könne etwa durch Stellplätze oder Carports auf 0,6 erhöht werden – mehr aber nicht. Das sei vertretbar.
Wolfgang Schopf vermisste eine Verpflichtung für den Anschluss an das Nahwärmenetz, E-Ladesäulen, eine Fahrradgarage sowie einen Zusatz, dass Fotovoltaik erwünscht werde. Richard Wiener (FWA) erklärte seinem Gremiumskollegen an dieser Stelle, dass eine Berücksichtigung von Fahrrädern bereits im Baurecht festgehalten sei. Und auch bezüglich der Nahwärme mache er sich wenig Sorgen: „Wir sehen in Kleinaspach, wie gerne die Nahwärme angenommen wird.“ Es rechne sich, das bleibe den Bürgern nicht verborgen. Die Gemeinde habe auch keine rechtliche Grundlage, das Versorgungssystem vorzuschreiben, fügte Welte-Hauff an.
Cordula Weeske (SPD) hakte noch bezüglich der Vergaberichtlinien nach und wollte wissen, ob diese gemeinsam mit der Aspa ausgearbeitet wurden. Die Aspa habe zugesichert, dass auch sie Aspacher Bürgern den Vorzug gebe, so Welte-Hauff, aber die Vergaberichtlinien der Gemeinde könnten nur für die gemeindeeigenen Flächen gelten. Nachdem alle Punkte geklärt wurden, stimmte das Gremium bei zwei Gegenstimmen (Schopf und Wruck) sowie zwei Enthaltungen mehrheitlich für die Aufstellung des Bebauungsplans „Stegmühlenweg“.