Antisemistismus-Beauftragter: Angepasste Bildungspläne nötig

dpa/lsw Stuttgart. Angesichts einer steigenden Zahl antisemitischer Straftaten in Baden-Württemberg fordert der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus, Michael Blume, mehr Schutz für die jüdischen Gemeinden. Das sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Donnerstag).

Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung. Foto: Marijan Murat/Archivbild

Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung. Foto: Marijan Murat/Archivbild

Blume plädiert für eine Überarbeitung der Bildungspläne. Sie seien noch stark fixiert auf Schüler mit einem deutschen Hintergrund. „Ich muss den Holocaust und die Staatsgründung von Israel so thematisieren, dass ich auch Kinder mit einem arabischen, russischen oder polnischen Hintergrund mitnehme“, sagte er den Blättern.

Außerdem sollen die Staatsanwaltschaften Schwerpunktbeauftragte einrichten, die speziell zum Thema Antisemitismus fortgebildet werden und dagegen vorgehen. Nach Angaben des Landeskriminalamts gab es 2018 136 antisemitische Straftaten in Baden-Württemberg. Im Vorjahr waren es 99.

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Erstellt:
12. Juni 2019, 16:50 Uhr

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