Antisemitismusbeauftragter beklagt neuen Schub der Verrohung

dpa/lsw Stuttgart. Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume beobachtet einen neuen Schub der Verrohung im Netz. Der Bundestagswahlkampf entgleise derzeit, der Diskurs verrohe, sagte Blume der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Beschimpfungen von Politikern griffen immer stärker um sich. Der Wahlkampf sei bislang stärker von Personalisierung geprägt als von Sachthemen wie Rente und Klimawandel.

Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg, spricht. Foto: Stefan Puchner/dpa

Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg, spricht. Foto: Stefan Puchner/dpa

Der neue Finanzminister Danyal Bayaz war nach der Geburt seines Sohnes im Netz heftig von Rassisten und Hetzern angegriffen worden. Bayaz hatte auf Twitter auf die Attacken aufmerksam gemacht - und ironisch reagiert. Blume sagte, es sei richtig, dass Bayaz auf die Angriffe hingewiesen habe. Die Gesellschaft müsse merken, dass hier etwas entgleise. Rassistische und antisemitische Kommentare müssten von den Plattformen konsequenter und schneller gelöscht werden - die Accounts, über die solche Kommentare verbreitet werden, ebenso.

© dpa-infocom, dpa:210702-99-231543/2

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Erstellt:
2. Juli 2021, 10:46 Uhr

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