Außergerichtliche Regelung

Apple will Datenschutz-Streit über Siri mit Millionenzahlung beilegen

Apple hat im Rechtsstreit um die mutmaßliche Registrierung von Privatgesprächen seiner Nutzer durch seinen Sprachassistenten Siri einer Zahlung von 95 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) zugestimmt. Der Konzern weist weiter jedes Fehlverhalten zurück.

Apple-Kunden hatten vor fünf Jahren eine Sammelklage, worin Apple vorgeworfen wurde, der Sprachassistent höre private Gespräche mit. (Symbolbild)

© dpa/Daniel Reinhardt

Apple-Kunden hatten vor fünf Jahren eine Sammelklage, worin Apple vorgeworfen wurde, der Sprachassistent höre private Gespräche mit. (Symbolbild)

Von red/afp

Der US-Technologiekonzern Apple hat im Rechtsstreit um die mutmaßliche Registrierung von Privatgesprächen seiner Nutzer durch seinen Sprachassistenten Siri einer Zahlung von 95 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) zugestimmt. In Gerichtsakten, die AFP am Donnerstag einsehen konnte, wird festgehalten, dass Apple im Rahmen der außergerichtlichen Einigung zur Beilegung eines seit fünf Jahren andauernden Rechtsstreits weiterhin jedes Fehlverhalten zurückweist. 

„Apple hat zu jeder Zeit zurückgewiesen und weist weiterhin jedes angebliche Fehlverhalten und jedwede Haftbarkeit zurück“, heißt es in der Vereinbarung, die noch von einem Gericht abgesegnet werden muss. In der Bilanz des äußerst finanzkräftigen US-Unternehmens würden die 95 Millionen Dollar kaum ins Gewicht fallen.

Sammelklage vor fünf Jahre

Apple-Kunden hatten vor fünf Jahren eine Sammelklage gegen das kalifornische Unternehmen eingereicht. Darin warfen sie ihm vor, dass Siri bei Nutzern von iPhones, iPads und anderen Apple-Geräten ohne deren Wissen private Gespräche abgehört habe. Nach der unbeabsichtigten Aktivierung von Siri seien Gespräche von Apple registriert und womöglich sogar mit Dritten geteilt worden, hieß es in der Klageschrift.

Die nun vorliegende außergerichtliche Einigung sieht außer der Entschädigung der betroffenen Kunden auch vor, dass Apple zusichert, zu Unrecht mitgeschnittene Äußerungen gelöscht zu haben und die Wahlmöglichkeiten der Nutzer bei der Aufzeichnung ihrer Stimmen durch Siri transparenter zu gestalten. 

Keine Stellungnahme von Apple

Apple äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Vereinbarung. Der Konzern legt nach eigener Darstellung großen Wert auf den Schutz von Nutzerdaten und verwendet dies als Verkaufsargument, ausschließlich seine Geräte und Programme zu nutzen.

2023 hatte der US-Konzern Amazon eingewilligt, mehr als 30 Millionen Dollar an die US-Handelskommission zu zahlen, um einen Rechtsstreit über Datenschutzverstöße mit seinen Türkameras sowie seinem Digitalassistenten Alexa beizulegen. Angesichts der riesigen Fortschritte der Künstlichen Intelligenz (KI) dürften Sprachassistenten wie Alexa und Siri in nächster Zeit stark an Bedeutung gewinnen.

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Erstellt:
3. Januar 2025, 07:50 Uhr

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