Bedeutender Fund in Frankreich
Archäologen finden in Dijon sitzend bestattete Gallier
Als Gallien bezeichneten die Römer das heutige Frankreich, das überwiegend von jenem Teil der keltischen Volksgruppen besiedelt war, die sie Gallier nannten. Nun sind Forscher auf ein außergewöhnliches gallisches Grab gestoßen.
Von Markus Brauer/AFP
Französische Archäologen haben in der Stadt Dijon im Burgund 13 Gräber von sitzend bestatteten Galliern entdeckt. Die Skelette stammten aus der Zeit zwischen 300 und 200 Jahren v. Chr., teilte das Institut national de recherches archéologiques préventives (Nationale Institut für präventive archäologische Grabungen) am Dienstag (28. Januar) mit.
Dies sei ein „bedeutender Fund“, da in Frankreich und in der Schweiz bislang nur etwa 50 sitzend bestattete Menschen aus dieser Zeit gefunden wurden.
Keine gewöhnlichen Gräber, keine gewöhnliche Haltung
Warum die Menschen auf diese ungewöhnliche Weise bestattet wurden, ist nicht bekannt. Üblicherweise wurden die Toten auch damals liegend bestattet. Auffällig sei, dass alle 13 mit dem Blick nach Westen bestattet worden waren. Die Beine sind nach der Beschreibung der Archäologen auf teils asymmetrische Weise geknickt.
Es handle sich nicht um eine gewöhnliche Nekropole. Die Gräber befänden sich vielmehr in der Nähe von Häusern der Aristokratie und von Kultstätten. „Möglicherweise handelt es sich um Mitglieder führender Familien, Krieger, Ahnen oder politische oder religiöse Persönlichkeiten“, vermuten die Archäologen. Außer einem Armreifen, der die Datierung ermöglichte, seien keine Grabbeigaben gefunden worden.