Aspacher Bauhof will mit neuer Software Zeit sparen
Die Gemeinde Aspach digitalisiert die Wartung und Kontrollen von Spielplätzen, Mülleimern, Bänken und mehr.

Zum Beispiel volle Mülleimer sollen digital gemeldet werden. Archivfoto: E. Klaper
Von Lorena Greppo
Aspach. Durch die Digitalisierung einzelner Prozesse Zeit zu sparen – das strebt auch die Gemeinde Aspach an. Zu diesem Zweck hat sich die Verwaltung ein Angebot für die Software „EineStadt“ von der gleichnamigen Firma in Augsburg erstellen lassen und dieses dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt. „In der öffentlichen Verwaltung gibt es besonders vielfältige Aufgaben zu erledigen. Dazu gehören unter anderem die Wartung, Kontrolle und Instandhaltung von Objekten im öffentlichen Bereich“, hieß es in der Sitzungsvorlage. Aktuell müssten die Mitarbeiter dazu manuell Listen führen, erklärte Sachgebietsleiter Uwe Kugler im Gremium. Das soll sich durch die neue Software ändern. Durch die automatische Archivierung der Kontrolle erfüllen Kommunen garantiert die Verkehrssicherungspflicht und sparen Zeit und Geld dank optimierter Arbeitsprozesse. Zum Einsatz kommen soll die Neuerung im Bauhof, etwa auf Spielplätzen, bei Mülleimern, Hundetoiletten, an Tischen und Bänken. Zudem wird der Bereich Haustechnik und Liegenschaften davon profitieren, was Bandschutzobjekte, Heizung, Wasser, Stromzähler und Ähnliches angeht.
Smartphones und Tablets für die Bauhaufmitarbeiter
Die „EineStadt“-Software und Ares werden dann auf die Endgeräte aufgespielt. Die Bauhofmitarbeiter und Haustechniker werden hierfür mit Smartphones beziehungsweise Tablets ausgestattet. Zugleich werden alle Objekte von Interesse mit speziellen NFC-Chips ausgestattet. Diese werden entweder angeschraubt oder aufgeklebt. Laut Gemeindeverwaltung halten die Chips jeder Temperatur und Witterung stand. „ Der Kontrolleur hält sein Tablet an den NFC-Chip und gelangt so direkt zum Eingabeformular für das richtige Objekt. Dort können Attribute bearbeitet werden und es wird rechtssicher nachgewiesen, dass der Kontrolleur wirklich am Objekt war.“ Was bislang manuell erfasst wurde, wird nun vom System dokumentiert, führte Kugler aus. Auch bestehe die Option, den Service in den Eigenbetrieben zu nutzen, dann werde dieser sogar noch günstiger.
Das Geld für die Anschaffung der passenden Endgeräte ist im Haushalt 2022 eingestellt. Die jährlichen Kosten betragen für etwa 25 Liegenschaften und ungefähr 35 Spielplätze knapp 15000 Euro netto, das bedeutet: Auf jedes Objekt entfallen etwa 250 Euro netto. „Die anfallenden jährlichen Kosten werden über die jeweiligen Produkte der entsprechenden Liegenschaft beziehungsweise Spielplätze et cetera (Spielplatz, Mülleimer, Hundetoiletten, Tische und Bänke und so weiter) in den Unterhaltungskosten zugewiesen“, so die Verwaltung. Der Vertrag mit der Softwarefirma läuft über drei Jahre, Updates seien ebenfalls einberechnet.
Mängel können schneller gemeldet werden
Und noch ein weiterer Vorteil könne durch das neue System erreicht werden: Denn die NFC-Chips könnten auch dafür genutzt werden, um Mängel zu melden. Diese Funktion werde mit etwas Verzögerung freigeschaltet, kündigte Kugler an. Nachdem das System publik gemacht wurde, kann der Bürger, sobald er ein Problem entdeckt hat, den am Objekt befestigten NFC-Chip mit seinem Smartphone berühren. Es öffnet sich sofort der vorinstallierte Handybrowser. „Es ist kein App-Download notwendig“, heißt es in der Erklärung der Gemeindeverwaltung. So können zum Beispiel volle Mülleimer, defekte Straßenlaternen oder kaputte Spielgeräte ganz einfach von der Bürgerschaft an die Verwaltungsmitarbeiter gemeldet werden – und das zu jeder Tages- und Nachtzeit und ohne sich zum richtigen Ansprechpartner durchfragen zu müssen. Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich für das neue System.
So können volle Mülleimer, defekte Laternen oder kaputte Spielgeräte gemeldet werden.