Flutkatastrophe in der Region Valencia

Aufgebrachte Menschen bewerfen spanischen König mit Schlamm

Nach dem zerstörerischen Hochwasser in der östlichen Region Valencia ist das spanische Königspaar zu einem Besuch im Katastrophengebiet – und trifft dort auf den Zorn der Menschen.

Der spanische König Felipe wird während seines Besuches in Paiporta von aufgebrachten Bewohnern bedrängt.

© AFP/MANAURE QUINTERO

Der spanische König Felipe wird während seines Besuches in Paiporta von aufgebrachten Bewohnern bedrängt.

Von red/AFP

Nach den zerstörerischen Überschwemmungen in der Region Valencia hat das spanische Königspaar bei einem Besuch des Katastrophengebiets die Wut und Verzweiflung der Menschen zu spüren bekommen. „Mörder“, brüllten Menschen am Sonntag in der besonders stark betroffenen 27.000-Einwohner-Gemeinde Paiporta König Felipe VI. und seiner Frau Letizia entgegen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Aufgebrachte Menschen warfen außerdem Schlamm und Gegenstände in Richtung des Königs.

Das Königspaar war gemeinsam mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez und Regionalpräsident Carlos Mazón nach Paiporta westlich der Küstenmetropole Valencia gereist. Im dortigen Krisenzentrum machte sich Felipe ein Bild von der Lage, wie das Königshaus im Online-Dienst X mittelte. Anschließend stand demnach die Gemeinde Chiva auf dem Besuchsprogramm. 

Mehr als 200 Tote nach extremen Regenfällen

Am Dienstag waren im Osten und Süden Spaniens extreme Regenfällen niedergegangen. An manchen Orten regnete es so viel wie sonst in einem ganzen Jahr. Die Flutkatastrophe ist die schlimmste in Spanien seit Jahrzehnten.

Nach Angaben vom Sonntag wurden bereits 217 Todesopfer gefunden, davon 213 in der Region Valencia. Die Behörden rechnen mit weiteren Todesopfern, etwa in von den Flutwellen mitgerissenen Autos. In den Katastrophengebieten fehlt es außerdem an Trinkwasser und Lebensmitteln.

Weiterhin Gefahr schwerer Regenfälle

Der Besuch des Königspaars wurde auch von der Gefahr weiterer schwerer Regenfälle überschattet. Die spanische Meteorologiebehörde Aemet veröffentlichte für die Region Valencia wegen neuer starker Regenfälle eine Warnung der zweithöchsten Stufe orange. Demnach könnten stellenweise 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. 

Für die Provinz Almería in der südspanischen Region Andalusien wurde gar Alarmstufe rot ausgerufen: Das bedeutet extreme Gefahr. Die bei Touristen beliebte Gegend muss demnach wegen heftiger Regenfälle mit Überschwemmungen rechnen.

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Erstellt:
3. November 2024, 14:32 Uhr
Aktualisiert:
3. November 2024, 16:26 Uhr

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