Russland

Auswärtiges Amt bestätigt Festnahme von Deutschem in Kaliningrad

Das Auswärtige Amt bestätigt russische Medienberichte, wonach ein deutscher Staatsangehöriger in der russischen Exklave Kaliningrad festgenommen wurde.

Der Deutsche wurde nach Angaben des Auswärtigen Amtes bereits im Oktober festgenommen. (Symbolbild)

© imago//Michael Bihlmayer

Der Deutsche wurde nach Angaben des Auswärtigen Amtes bereits im Oktober festgenommen. (Symbolbild)

Von red/AFP

Das Auswärtige Amt hat russische Medienberichte bestätigt, wonach ein deutscher Staatsangehöriger in der russischen Exklave Kaliningrad festgenommen wurde. „Der Fall ist uns bekannt“, sagte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch in Berlin. Anders, als die russischen Medienberichte suggerieren würden, sei die Festnahme jedoch nicht erst kürzlich erfolgt. „Die Festnahme hat bereits im Oktober stattgefunden“, fuhr die Sprecherin fort.

„Unser Generalkonsulat in St. Petersburg wurde über den Fall informiert und steht hierzu mit den russischen Behörden in Kontakt“, sagte sie. Das Generalkonsulat habe der Person konsularischen Beistand und Betreuung angeboten. Nähere Angaben zu dem Festgenommenen wollte sie unter Verweis auf die Persönlichkeitsrechte nicht machen. Auch zu den gegen den Deutschen erhobenen Vorwürfen äußerte sie sich unter Verweis auf die russischen Behörden nicht.

Weitere Deutsche in Russland inhaftiert

Russische Nachrichtenagenturen hatten zuvor die Festnahme eines deutschen Staatsbürgers in Kaliningrad wegen Sabotage-Vorwürfen gemeldet. Der 1967 geborene Deutsche Nikolai G. sei im März an einer Explosion an einer Gasverteilerstation in der Region Kaliningrad beteiligt gewesen, berichteten sie unter Berufung auf eine Mitteilung des Inlandsgeheimdienstes FSB. Der Mann sei, von Polen kommend, erneut eingereist, um „Sabotage-Akte an der örtlichen Energieinfrastruktur zu organisieren“.

Derzeit weiß das Auswärtige Amt nach Angaben der Sprecherin von einer niedrigen zweistelligen Anzahl an Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit, die in Russland inhaftiert sind. Es gebe grundsätzlich in Russland eine „Atmosphäre der Einschüchterung und der Angst“, die zu „willkürlichen Verhaftungen von ausländischen Staatsangehörigen“ führen könne.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 häufen sich in Russland die Fälle wegen „Sabotage“, „Verrat“ und „Terrorismus“. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Menschen aus westlichen Ländern, insbesondere aus den USA, in Russland festgenommen und mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Washington warf Moskau Geiselnahmen vor, um die Freilassung von im Ausland inhaftierten Russen zu erwirken.

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Erstellt:
20. November 2024, 13:18 Uhr

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