Baden-Baden empfiehlt sich als Dialogort im Ukraine-Konflikt

dpa/lsw Baden-Baden. Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) hat den Beteiligten im Ukraine-Konflikt ein Dialogtreffen in der Kurstadt im Schwarzwald vorgeschlagen. Baden-Baden sei als Ort der europäischen Historie dafür bestens geeignet. Für erfolgreiche Verhandlungen spiele der Geist eines Ortes eine große Rolle. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur verwies Mergen darauf, dass etwa der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) mit einer Konferenz am 15. Februar 1962 in Baden-Baden den Grundstein für die Verbesserung der deutsch-französischen Beziehungen gelegt hatten. Hier hatten Vorgespräche zum Freundschaftsvertrag stattgefunden.

Baden-Baden habe Städtepartnerschaften mit dem russischen Sotschi und Jalta auf der Halbinsel Krim. Russland hatte sich die ukrainische Halbinsel 2014 völkerrechtswidrig einverleibt. „Wir haben auf beiden Seiten Freunde“, sagte Mergen. „Lasst uns Freunde bleiben. Europa ist zu klein für einen Krieg.“

Zugleich erinnerte Mergen an die große russische Tradition der Kurstadt. Schließlich waren es neben den Franzosen die Russen, die dem Ort im 19. Jahrhundert zur Berühmtheit verhalfen. Damals weilten Dichter wie Fjodor Dostojewski, Iwan Turgenjew, Lew Tolstoi, Nikolai Gogol oder Wassili Schukowski in der Kurstadt. Auch viele Adelige und drei Zaren kamen nach Baden.

© dpa-infocom, dpa:220222-99-240979/2

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Erstellt:
22. Februar 2022, 16:29 Uhr

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