Baden-Württemberger häufen in Pandemie mehr Hausmüll an
dpa/lsw Stuttgart. Kochen zu Hause, Essen zum Mitnehmen und viele Pakete - manche Folgen der Pandemie lassen sich am Müllaufkommen ablesen. Klar ist: Die Menge an Hausmüll ist gestiegen. Aber wie wirkt sich die Pandemie auf die Müllgebühren aus?
Homeoffice, Kurzarbeit, Fernunterricht und verpacktes Essen aus dem Restaurant - im ersten Corona-Jahr 2020 haben Haushalte in Baden-Württemberg deutlich mehr Müll produziert als in den Jahren zuvor. Das geht aus der Abfallbilanz für das vergangene Jahr hervor, deren genaue Zahlen das Umweltministerium am Montag (10.00 Uhr) in Stuttgart vorstellen will. Auch beim Sperrmüll und bei den Bioabfällen legten die baden-württembergischen Haushalte dabei zu.
Viele Menschen seien häufiger zu Hause gewesen, hätten öfter selbst gekocht und Abfälle produziert, heißt es in der Datensammlung. Wertstoffhöfe hatten zuvor auch bereits deutliche Steigerungen unter anderem bei Bauabfall wie gemischtem Bauschutt und Altholz vermeldet. Der Grund: Während des Lockdowns seien mehr Renovierungsarbeiten daheim erledigt worden.
Allerdings bleibt der Müll auch teurer: Nach dem Anstieg der Abfallgebühren in den vergangenen Jahren wird erneut mit einer Zunahme gerechnet. Die Gebühren werden in jedem Stadt- und Landkreis durch Gebührensatzungen festgelegt. Im Jahr 2019 lagen sie für einen Vier-Personen-Haushalt noch bei 156 Euro, Anfang des vergangenen Jahres stiegen sie im Landesdurchschnitt um fast 9 Euro auf etwas mehr als 165 Euro. Gründe waren unter anderem sinkende Wertstofferlöse, auslaufende Verträge für Abfuhrleistungen, steigende Verbrennungspreise und Investitionen in die Infrastruktur.
Im Jahr 2019 fielen laut Abfallbilanz des Umweltministeriums pro Kopf 355 Kilogramm häusliche Abfälle an - Rest- und Sperrmüll, Bioabfälle und wertstoffhaltige Abfälle. Unterm Strich waren es 3,93 Millionen Tonnen.
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