Bahnbeauftragter kritisiert günstigeFahrpreise
berlin /AFP - Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), hat zur Finanzierung von Investitionen im Bahnverkehr höhere Fahrpreise ins Gespräch gebracht. „Die Bahn könnte ihre Preise anheben oder die Sondertarife reduzieren“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter kritisierte den Vorstoß und forderte, stattdessen die Bahn attraktiver zu machen. Auch Fernbusse würden teurer, „die Zeiten des ruinösen Wettbewerbs sind vorbei“, sagte Ferlemann. Es könne nicht der Normalfall sein, für 19 Euro quer durch Deutschland zu fahren.
Ferlemann forderte grundsätzlich ein Umdenken in der Politik. In der Vergangenheit sei das Geld lieber in neue, teure Strecken wie zwischen Berlin und München gesteckt worden. „Wichtiger wäre ein Ausbau der Bahnknoten in den Ballungsräumen, da verlieren die Züge zu viel Zeit.“ Hofreiter lehnte höhere Fahrpreise ab und forderte die Bundesregierung auf, mehr Geld zu investieren: „Eine Preiserhöhung würde die Entwicklung der Bahn sabotieren.“ Höhere Preise und schlechtere Angebote würden dazu führen, dass Reisende auf andere Verkehrsmittel umsteigen.