Bahnstreik beginnt mit stillstehendem Güterverkehr
dpa/lsw Stuttgart. Die Lokführergewerkschaft GDL hat am Samstag auch im Südwesten ihren Streik mit Arbeitsniederlegungen im Güterverkehr begonnen. Von 17.00 Uhr an sollte der Güterverkehr in großen Teilen zum Stillstand kommen, im Personenverkehr beginnt der Streik nach Angaben der GDL am Montag um 2.00 Uhr. Das Ende des Streiks ist für Mittwoch um 2.00 Uhr geplant.
Der Arbeitskampf laufe allmählich an, es gebe nach und nach die entsprechenden Rückmeldungen der Streikleitungen vor Ort, sagte ein GDL-Sprecher am Nachmittag. Lokführer und Lokführerinnen sowie Beschäftigte in den Werkstätten bei der Bahn-Tochter DB Cargo seien aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Bahn bestätigte am Nachmittag in Berlin auf Anfrage, dass die Aktionen begonnen hätten.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, möchten GDL-Mitglieder am Montag in Stuttgart zu einer Kundgebung auf dem Schlossplatz zusammenkommen, wie der Vorsitzende des GDL-Bezirks Süd-West, Lutz Dächert, am Samstag mitteilte. Daran soll demnach auch der stellvertretende Bundesvorsitzende Norbert Quitter teilnehmen.
Die GDL-Mitglieder streiken für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt in der Belegschaft ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt.
© dpa-infocom, dpa:210821-99-920068/2