Bundestagswahl 2025
Bald wieder eine große Koalition?
Bei der anstehenden Bundestagswahl ist noch nicht abzusehen, welche Koalition am Ende die Regierung bilden wird. Die Große Koalition (GroKo) aus CDU/CSU und SPD hat bereits vier Amtsperioden lang die Bundesrepublik regiert.
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Regieren Union und SPD gemeinsam, spricht man von eine großen Koalition – warum eigentlich?
Von Carolin Aichholz
Vor und nach den Wahlen stellt sich traditionell die Frage, welche Parteien sich zu einer Regierungskoalition zusammenschließen. Denn die absolute Mehrheit einer einzigen Partei konnte nur die CDU/CSU ein einziges Mal von 1961 bis 1962 erreichen.
Üblich sind auf Bundesebene Zweierbündnisse der Parteien, selten auch Dreierbündnisse. Meist folgt das Entstehen von Koalitionen einem einfachen Prinzip: Die größeren Parteien suchen sich als „Wahlsieger“ häufig einen kleineren Koalitionspartner, sodass sie parlamentarisch eine Mehrheit erreichen. Selten bilden jedoch auch die Christ- und Sozialdemokraten zusammen eine sogenannte „Große Koalition“.
Weil SPD und Union als Volksparteien in den Anfangszeiten der (noch relativ) jungen Republik stets große Teile der Wählerstimmen auf sich verbuchen konnten, sprach man von einer großen Koalition.
ARD-Deutschlandtrend vom 6. Februar
- CDU/CSU: 31 Prozent (+1)
- AfD: 21 Prozent (+1)
- Grüne: 14 Prozent (-1)
- SPD: 15 Prozent (0)
- Linke: 5 Prozent (0)
- FDP: 4 Prozent (0)
- BSW: 4 Prozent (0)
Die jüngste GroKo regierte bis 2021
Eine „GroKo“ entsteht also, wenn sich die beiden stärksten Fraktionen zu einem Regierungsbündnis zusammenschließen. Der Zusammenschluss aus CDU/CSU und SPD wird inzwischen jedoch auch dann als Große Koalition bezeichnet werden, wenn sie nicht die stärksten Kräfte sind.
Insgesamt vier Amtsperioden lang wurde die BRD von der „GroKo“ regiert. Zum ersten Mal von 1966 bis 1969 mit Kurt Georg Kiesinger als Bundeskanzler. Danach übernahmen Union und SPD von 2005 bis 2009 wieder die Regierungsgeschäfte, denn nach der Wahl konnte erstmals seit 1953 keine Großpartei gemeinsam mit einer Kleinpartei rechnerisch eine parlamentarische Mehrheit erreichen.
Nachdem die mitregierende FDP nach der Bundestagswahl 2013 wegen der Fünf-Prozent-Hürde aus dem Bundestag flog, wurde erneut eine Große Koalition mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin ausgehandelt. Sondierungsgespräche für eine Jamaikakoalition von Union, FDP und Grünen scheiterten nach der Bundestagswahl 2017, sodass die GroKo mit Angela Merkel als Kanzlerin bis zur Wahl 2021 fortbestand. Auf Landesebene regieren CDU und SPD aktuell nur noch in Hessen und in Berlin gemeinsam.