Bastelladen RB Leipzig
Schon wieder verspielen die Sachsen eine Führung und rutschen aus den Champions-League-Plätzen heraus. Der Trainer wirkt hilflos.
Von sid
Leipzig - Der Frust über den erneuten Leipziger Kollaps war Marco Rose deutlich anzumerken, als er wortreich mit seinen Spielern ins Gericht ging – und seine eigene Hilflosigkeit offenbarte. „Da bist du als Trainer manchmal auch nur auf dem Beifahrersitz“, sagte der RB-Coach nach dem bitteren 3:3 (3:0) beim Tabellenletzten VfL Bochum, fügte aber schnell an: „Ich sitze im selben Auto wie die Jungs, das ist schon wichtig.“
Schon wieder hatte der Champions-League-Teilnehmer eine Führung verspielt. Diesmal sogar ein komfortables 3:0, das Willi Orban (10.), Antonio Nusa (13.) und Christoph Baumgartner (22.) herausgeschossen hatten. „Du stehst draußen, und es passiert was mit deiner Mannschaft, wo du denkst: Die gehen aber jetzt hier ab wie die Luzie“, beschrieb Rose die entscheidende Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Bochums Myron Boadu mit einem Hattrick in 13 Minuten den Leipzigern noch den Sieg entriss.
Der zweite Zusammenbruch innerhalb von vier Tagen nach dem 1:2 beim VfB Stuttgart kostete RB den letzten Champions-League-Platz. Elf Punkte gab RB nach Führungen aus der Hand. Wie hilflos sich Rose nach nur vier Siegen aus den letzten 14 Spielen fühlte, macht ein Vergleich deutlich. Seit November komme er sich manchmal vor „wie in einem Bastelladen“, sagte der 48-Jährige, „ich probiere, Grundordnungen, Optionen, Aufstellungen, Lösungen zu finden mit dem vorhandenen Spielermaterial.“ Am Mittwoch (18.45 Uhr) gegen Sporting Lissabon wird Rose weiter basteln.