Bau des Seniorenheims in Althütte verzögert sich

Der Ausstieg des vorgesehenen Betreibers wirft das Projekt Seniorenheim Althütte ein ganzes Stück zurück. Zwar sind die Planungen für das Haus mit rund 70 Betten weit fortgeschritten, aber die Suche nach einem neuen Betreiber ist eine Herausforderung.

Dort, wo heute noch Autos geparkt werden, auf dem ehemaligen Gelände des Bauhofs in der Schulstraße gegenüber dem Ärztehaus, soll das Seniorenheim entstehen. Nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten im Ortszentrum. Archivfoto: Alexander Becher

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Dort, wo heute noch Autos geparkt werden, auf dem ehemaligen Gelände des Bauhofs in der Schulstraße gegenüber dem Ärztehaus, soll das Seniorenheim entstehen. Nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten im Ortszentrum. Archivfoto: Alexander Becher

Von Annette Hohnerlein

Althütte. Es ist ein Thema, das die Menschen in Althütte seit vielen Jahren umtreibt. „Ein Seniorenheim war schon zu Bürgermeister Sipples Zeiten im Gespräch“, erinnert sich Reinhard Pfeil, Gemeinderat der Freien Wählervereinigung. Und Walter Sipple übergab sein Amt bereits vor 30 Jahren an den heutigen Bürgermeister Reinhold Sczuka. Der Wunsch nach einem solchen Heim besteht weiterhin, viele Althütter Senioren möchten ihren Lebensabend in ihrer Heimatgemeinde verbringen, auch wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können. Der Bedarf wäre also da, das ist unstrittig. Und es gibt auch ein Grundstück, das die Gemeinde schon seit Langem dafür bereitgestellt hat.

Idealer Standort neben dem Ärztehaus und eine Bushaltestelle in der Nähe

Das ehemalige Bauhofgelände in der Schulstraße ist ein idealer Standort für eine Pflegeeinrichtung: direkt neben dem Ärztehaus, zentral gelegen, Geschäfte und eine Bushaltestelle sind in der Nähe. Aber es hakt seit vielen Jahren entweder an einem Betreiber oder an einem Investor für das Projekt. 2021 gelang es dann, beide Funktionen zu besetzen, die Freude bei allen Beteiligten war groß. Hans-Dieter Fuchslocher von der PWG Haus Stefanie GmbH aus Löwenstein stand als Betreiber bereit, Jürgen Menges aus Plochingen engagierte sich als Geldgeber. Inzwischen wurde aber bekannt: Fuchslocher ist aus dem Projekt ausgestiegen, dem Vernehmen nach aus gesundheitlichen Gründen. Er selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Somit geht die Suche nach einem Betreiber von Neuem los. Und die gestaltet sich schwierig, teilt der Bürgermeister auf telefonische Nachfrage mit. Denn wer heutzutage einen solchen Betrieb führt, der hat mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. „Es ist ein Problem, für einen solchen Drei-Schicht-Betrieb Personal zu finden. Wir versuchen, mit benachbarten Einrichtungen zu kooperieren, um Synergieeffekte zu nutzen“, erklärt Sczuka. Derzeit liefen Gespräche mit Heimen in Murrhardt und im Weissacher Tal.

Explodierende Baupreise behindern das Vorhaben

Und es gibt noch andere Umstände, die das Vorhaben erschweren. „Wir haben seit einem Jahr im Bausektor eine völlig veränderte Welt. Die Baupreise und die Zinsen explodieren“, sagt Investor Menges, bekräftigt aber, dass er weiterhin mit im Boot ist. Dabei ist das Projekt eigentlich schon weit gediehen. Zwar ist auf dem Gelände noch nichts zu sehen, aber die Planungen laufen schon seit geraumer Zeit. Die Baupläne sind fertig, das Baugesuch ist genehmigt, der Bebauungsplan vom Gemeinderat beschlossen. Möglicherweise müssen noch Anpassungen vorgenommen werden, je nach Vorstellungen eines neuen Betreibers. Auch ein Generalunternehmer für die Umsetzung des Bauvorhabens steht bereit, die Firma Weber aus Sulzbach an der Murr. Dass sich die Verwirklichung des lang gehegten Wunschs jetzt wieder verzögert, ist eine herbe Enttäuschung für alle Beteiligten. „An der Gemeinde liegt es nicht, wir haben immer alles dafür getan“, versichert Reinhard Pfeil.

Bleibt für alle in Althütte zu hoffen, dass der Schwebezustand in Sachen Seniorenheim nicht mehr allzu lange anhält und die Suche nach einem Betreiber bald zum Erfolg führt. Den Bürgern jedenfalls brennt die Sache unter den Nägeln, im Rathaus kommen immer wieder Anfragen an, wie Bürgermeister Sczuka berichtet.

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Erstellt:
17. Februar 2023, 06:00 Uhr

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