Bauernfeind wird neuer AOK-Chef
Kassenmanager Hermann scheidet zum Jahreswechsel aus
Stuttgart Die mit 4,45 Millionen Versicherten größte Krankenkasse im Südwesten steht vor einem Führungswechsel: Johannes Bauernfeind (52) löst zum 1. Januar 2020 Christopher Hermann (64) als Vorstandsvorsitzenden der AOK Baden-Württemberg ab. Das teilte der Verwaltungsrat der Kasse am Freitag in Stuttgart mit.
Bauernfeind ist seit 1996 für die AOK im Land tätig und bekleidete diverse Führungspositionen. Seit fünf Jahren leitet der Volkswirt die AOK-Bezirksdirektion Neckar-Fils mit Sitz in Esslingen.
Mit Hermann verlässt einer der profiliertesten deutschen Kassenmanager die AOK. Mit seinen Rabattverträgen, die er für das gesamte AOK-System durchsetzte, knackte der Jurist das Hochpreismonopol weniger Pharmahersteller für Nachahmerpräparate – sogenannte Generika. Neuland betrat Hermann auch bei der hausarztzentrierten Versorgung (HZV), die er gemeinsam mit dem Hausärzteverband und dem Ärzteverbund Medi aufbaute.
Die AOK vergütet Leistungen der teilnehmenden Haus- und Fachärzte nicht über den Umweg der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), sondern rechnet direkt mit ihnen ab. Dafür darf die Kasse bei der Versorgung mitreden. Unter anderem die Zahl der Klinikeinweisungen von Patienten ist dadurch spürbar zurückgegangen.
