Bauernpaar soll Hilfsarbeiter ausgebeutet haben: Urteil

dpa/lsw Stuttgart. Auf einem Bauernhof in Grafenau sollen polnische Hilfsarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen geschuftet und kaum Lohn bekommen haben. Der Vorwurf des Menschenhandels steht im Raum. Im Prozess gegen ein Paar will das Landgericht ein Urteil sprechen.

Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Jahrelang sollen auf einem Bauernhof im Landkreis Böblingen polnische Hilfsarbeiter für ein Ehepaar geschuftet haben. Laut Staatsanwaltschaft mussten sie für einen Tageslohn von 30 Euro bis zu 14 Stunden beispielsweise Kartoffeln schälen. Außerdem soll das Paar den Arbeitern in Grafenau Gewalt angedroht haben. Unter anderem werden den beiden Angeklagten Menschenhandel, Nicht-Einhalten des Arbeitsschutzes und Zwangsarbeit vorgeworfen. Am Mittwoch soll am Landgericht Stuttgart ein Urteil gesprochen werden.

Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum von Dezember 2008 bis Juli 2011. Der heute 56-jährige Angeklagte und seine 57-jährige Frau sollen außerdem zwischen 2005 und 2011 mehr als eine Million Euro Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen haben. Die Staatsanwaltschaft fordert für den Angeklagten vier Jahre Haft, für die Frau zwei Jahre und acht Monate.

© dpa-infocom, dpa:210706-99-281790/3

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Erstellt:
7. Juli 2021, 00:30 Uhr

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