Bauvorhaben: Minister Hermann will Schutz vor Korruption
dpa/lsw Stuttgart. Bei großen Bauvorhaben muss es aus Sicht von Verkehrsminister Winfried Hermann Schutz gegen Korruptionsgefahren geben. Zu Vorwürfen über angebliche Korruption beim riesigen Bahnprojekt Stuttgart 21 sagte der Grünenpolitiker der „Kontext Wochenzeitung“: „Sagen wir mal so, es hat mich konkret überrascht, aber nicht grundsätzlich.“ Bei Vorhaben dieser Größe müsse man damit rechnen.
Der baden-württembergische Ressortchef hatte bereits in der vergangenen Woche die Deutsche Bahn aufgefordert, die Vorwürfe rasch aufzuklären. Schließlich leiste das Land einen erheblichen finanziellen Beitrag von fast zwei Milliarden Euro für das Vorhaben und für die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm. Zuvor hatte die „Financial Times“ unter Berufung auf zwei anonyme Hinweisgeber berichtet, dass ein Teil der Kostensteigerungen bei dem derzeit auf 8,2 Milliarden Euro taxierten Projekt durch „eklatantes Missmanagement“ und Korruption entstanden sein soll.
Hermann sagte der „Kontext Wochenzeitung“ im Zusammenhang mit Stuttgart 21, der schwerwiegende Vorwurf müsse „erst noch geprüft beziehungsweise belegt oder widerlegt werden.“ Die Deutsche Bahn hatte die Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Alle Hinweise seien umfassend geprüft worden. „Rechtsverstöße wurden nicht festgestellt“, hatte ein Sprecher gesagt.
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