Bauwirtschaft hofft auf Aufträge bei Wiederaufbau

dpa/lsw Stuttgart. Das Hochwasser riss Brücken, Straßen, Gleise und Häuser weg. Die Infrastruktur muss neu gebaut werden. Baufirmen aus dem Südwesten wollen da mit dabei sein.

In der Nähe der Ortschaft Speicher ist eine Brücke über die Kyll vom Hochwasser weggerissen worden. Foto: Sebastian Schmitt/dpa/Archivbild

In der Nähe der Ortschaft Speicher ist eine Brücke über die Kyll vom Hochwasser weggerissen worden. Foto: Sebastian Schmitt/dpa/Archivbild

Die baden-württembergische Bauwirtschaft rechnet sich gute Chancen aus, beim Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur in den Flutgebieten von Rheinland-Pfalz mit von der Partie zu sein. Die Schäden an Brücken, Straßen und Gleisen seien immens, sagte Hauptgeschäftsführer Thomas Möller in Stuttgart. Dies könnten die Unternehmen vor Ort nicht alleine bewerkstelligen. „Die Aufträge müssen schnell vergeben werden, um die Bauwerke in einem gewissen Zeitrahmen wiederherzustellen.“ Ein Kilometer Straße könne in wenigen Wochen erneuert werden.

Vor allem die mittelständischen Straßen- und Tiefbauunternehmen im Südwesten könnten kurzfristig anfangen, wenn die Rahmenbedingungen klar seien. „Die haben alle die Möglichkeiten, auch 100 Kilometer außerhalb ihres Firmensitzes zu arbeiten.“ Die Ausschreibungen müssten allerdings zeitnah auf den Markt kommen. Es sei außerdem wichtig, dass die Aufträge mittelstandsgerecht vergeben werden. Das sichere im Südwesten Arbeitsplätze. Möller brachte zudem freihändige Vergaben in einem vereinfachten Verfahren über die Landesgrenzen hinaus ins Spiel.

Erste Kleinmaßnahmen seien schon vergeben worden, sagte der Hauptgeschäftsführer. Er forderte auch, vereinfachte Planungen zu ermöglichen. Wenn sich die Planung jahrelang hinziehe könne dies zur Enttäuschung der Menschen vor Ort führen.

Vor wenigen Tagen hatte die Bundesregierung den milliardenschweren Hilfsfonds für die Opfer der Hochwasserkatastrophe auf den Weg gebracht. Für den Wiederaufbau von Wohnhäusern, Unternehmen, Straßen, Brücken und Schienen sollen in den kommenden Jahren rund 30 Milliarden Euro ausgezahlt werden. 16 Milliarden davon sollen noch in diesem Jahr fließen. Unwetter mit ungewöhnlich starken Regenfällen hatten Mitte Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Hochwasserkatastrophe ausgelöst. Ganze Landstriche wurden von den Wassermassen regelrecht verwüstet.

© dpa-infocom, dpa:210821-99-916534/2

Zum Artikel

Erstellt:
21. August 2021, 09:16 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen