Bayerischer Realismus

Das Finale der Champions-League-Saison steigt in München. Beim FC Bayern will man darüber allerdings noch nicht wirklich sprechen.

Von sid

München - Bei der obligatorischen Frage nach dem „Finale dahoam“ lächelte Vincent Kompany. Er habe es doch schon so oft „zum Ausdruck gebracht, dass es für die Fans wichtig ist, Träume zu haben. Aber wir müssen den Fokus auf Celtic richten“, betonte der Trainer des FC Bayern – und wurde von seinem Jungstar Jamal Musiala artig assistiert. Natürlich wolle da „jeder von uns dabei sein, aber wir müssen Schritt für Schritt gehen“.

Der nächste wichtige Schritt zum Traumziel folgt an diesem Dienstag (21 Uhr) im Play-off-Rückspiel der Champions League gegen Celtic Glasgow. Die Schotten sollen für den ambitionierten Rekordmeister nach dem 2:1 im „Paradise“ auch im Heimspiel nicht zum Stolperstein werden.

Für die Bayern geht es darum, die glückliche Nullnummer im Ligagipfel bei Bayer Leverkusen schnell aus den Köpfen zu bekommen. Er hoffe, sagte Joshua Kimmich mit einem Schmunzeln, „dass wir dann ab und zu auch mal wieder den Ball haben“.

Ein Sieg gegen Celtic soll der Auftakt in einen erfolgreichen Saison-Schlussspurt sein, an dessen Ende die Krönung mit dem ersehnten „Titel dahoam“ steht. Doch der Weg bis dahin ist beschwerlich. Die großen Aufgaben stehen erst noch bevor. Im Achtelfinale der Königsklasse im März würde Atlético Madrid oder erneut Leverkusen auf Kompanys Team warten. Die Auslosung erfolgt am Freitag.

Arsenal, Liverpool oder Barcelona wären danach bis zum Finale in der heimischen Allianz-Arena am 31. Mai mögliche Gegner. „Wir haben gut zu tun“, betonte Ikone Thomas Müller mit Blick auf die kommenden heißen Wochen, in denen nach Glasgow in der Liga unmittelbar die Topspiele gegen Eintracht Frankfurt und beim VfB Stuttgart anstehen. Doch zunächst geht es gegen Celtic. Ein Auftritt wie beim 0:0 bei Bayer Leverkusen, bei dem die Münchner offensiv historisch harmlos agierten und von der Werkself klar dominiert wurden, soll sich nicht wiederholen.

Kompany, der den Einsatz seines leicht angeschlagenen Torjägers Harry Kane am Montag offenließ, richtete den Blick aber nach vorne. „Wir haben einen Punkt geholt, sind acht Zähler voraus – und haben zu null gespielt. Wir haben jetzt den Fokus auf Celtic, wir müssen morgen etwas zeigen. Das zählt. Nicht das Leverkusen-Spiel“, sagte er mit Nachdruck.

Der Meistertitel ist den Bayern kaum mehr zu nehmen. Bleibt der große Traum in der Champions League. Das Finale, hatte Sportvorstand Max Eberl zuletzt schon betont, schwebe „über uns allen“. Umso mehr forderte er den vollen Fokus auf das Hier und Jetzt. Es sei „natürlich außergewöhnlich, wenn das Finale in deinem Heimstadion ist. Man sollte das aber nicht zu sehr in den Vordergrund rücken. Wir haben wichtige Spiele vor uns.“

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Erstellt:
17. Februar 2025, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
18. Februar 2025, 21:57 Uhr

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