Belastung mit Grundsteuer im Südwesten gestiegen
dpa/lsw Stuttgart. Die Menschen im Südwesten haben einer Studie zufolge 2020 im Schnitt mehr für Grundsteuer gezahlt als zuvor. Pro Bürger wurden im vergangenen Jahr 162 Euro fällig, das waren fünf Euro mehr als im Vorjahr. Das berichtete die Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY/Leinfelden-Echterdingen) in einer am Donnerstag verbreiteten Studie.
Baden-Württemberg blieb aber unter dem Bundesschnitt, der 172 Euro pro Einwohner betrug (plus drei Euro). In Nordrhein-Westfalen sei die durchschnittliche Grundsteuer-Belastung mit 212 Euro pro Bürger für ein Flächenland besonders hoch gewesen, bilanzierte EY. In Bayern kamen die Einwohner günstiger weg - im Schnitt wurden 139 Euro fällig. In Brandenburg waren es demnach nur 108 Euro.
Die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen erhöhen nach Einschätzung von EY den Druck auf Städte und Gemeiden. „Allzu viele Möglichkeiten, ihre Einnahmesituation zu verbessern, haben die Kommunen nicht“, erklärte Mattias Schneider, Leiter des Bereichs Government & Public Services. „Die Grund- und die Gewerbesteuer sind die wichtigsten eigenen Einnahmequellen der Kommunen.“ Wer nicht wolle, dass wichtige Gewerbesteuer-Zahler abwanderten, werde zunächst die Grundsteuer heraufsetzen, meinte der Experte.
Grund- und Gewerbesteuer können von Städten und Gemeinden selbst über die sogenannten Hebesätze festgelegt werden. Die Gewerbesteuer müssen Unternehmen zahlen - wie hoch sie ist, ist auch ein wichtiger Standortfaktor. Die Grundsteuer - in diesem Fall die Grundsteuer B - wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und wird von Eigentümern bezahlt oder auf Mieter umgelegt.
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