Auszeichnung für Restaurants

Gault&Millau kürt die besten Restaurants – und Simon Tress zum Gastronomen des Jahres

Die Auszeichnungen von Gault&Millau bieten Grund zur Freude in Baden-Württemberg. Eines der besten Restaurants ist im Schwarzwald, der Gastronom des Jahres kommt von der Alb. Und in Stuttgart gibt es Aufsteiger.

Koch des Jahres ist Benjamin Pfeifer (oben links), neu unter den Spitzenrestaurants ist das Jan von Jan Hartwig (oben rechts), Entdeckung des Jahres ist Rosina Ostler aus dem Alois (unten links) und Gastronom des Jahres Simon Tress (unten rechts).

© 1950/raymondroemke/ Fritz Buziek

Koch des Jahres ist Benjamin Pfeifer (oben links), neu unter den Spitzenrestaurants ist das Jan von Jan Hartwig (oben rechts), Entdeckung des Jahres ist Rosina Ostler aus dem Alois (unten links) und Gastronom des Jahres Simon Tress (unten rechts).

Von Anja Wasserbäch

Während in Österreich die Aufregung um den ersten Guide Michelin also die Sterneverleihung wächst, wo in Salzburg am 21. Januar die begehrten Sterne verliehen werden, sind in München nun die besten Restaurants in Deutschland vom Restaurantguide Gault&Millau ausgezeichnet worden.

Neu an der Spitze: Jan in München

Hier wird nicht nach Noten und Sternen geschaut, sondern nach Hauben. Höchste Weihe sind fünf Hauben. Rote Hauben stehen für die absolute Spitze in der jeweiligen Kategorie. Herausragende Restaurants sind laut den Testern das Vendôme mit Küchenchef Joachim Wissler in Bergisch Gladbach, die Schwarzwaldstube in Baiersbronn mit Torsten Michel, Victor’s Fine Dining by Christian Bau in Perl sowie das Waldhotel Sonnora mit Küchenchef Clemens Rambichler in Dreis. Bis auf das Vendôme alles Drei-Sterne-Lokale. Neu in diesem Kreis der ausgezeichneten Gourmetdestinationen mit fünf roten Hauben ist das Jan in München von Jan Hartwig. Außerdem ziehen drei Restaurants in die Fünf-Hauben-Liga ein: das es:senz in Grassau, das Lafleur in Frankfurt am Main sowie The Table Kevin Fehling in Hamburg.

Der neue Herausgeber des Restaurantführers, Jochen Rädeker, findet positive Worte in der allgemeinen Krisensituation: „Die absolute Spitze in Deutschland ist noch besser und größer geworden – 20 Prozent mehr Auszeichnungen mit vier oder fünf Hauben sind ein eindrucksvoller Qualitätsausweis für die deutsche Gastronomie. Dazu kommt ein starker Trend zu nachhaltigen Konzepten und zum Einsatz regionaler Waren. Keine Frage: Wer gut isst, lebt gesünder und glücklicher. Und das geht heute besser denn je.“ Als  K och des Jahres zeichnet er mit seinem Team Benjamin Peifer vom Intense in Wachenheim an der Weinstraße aus.

Freude in Baden-Württemberg

In Sachen Nachhaltigkeit kann auch Baden-Württemberg punkten. Bei den besonderen Ehrungen hat Simon Tress vom Bio-Fine-Dining-Restaurant 1950 in Hayingen auf der Schwäbischen Alb großen Grund zur Freude. Er wird als Gastronom des Jahres ausgezeichnet. Das Restaurant 1950 der Familie Tress bekam 2024 einen Michelin-Stern – und dies für ein außergewöhnliches wie konsequentes Konzept: Alle Zutaten kommen aus einem Umkreis von maximal 25 Kilometern, Fleisch ist lediglich Beilage.

Die besten Restaurants in Baden-Württemberg

Neben der Schwäbischen Alb haben Feinschmecker aber auch andere Regionen in Baden-Württemberg als Destination auf der Karte: Nach der Schwarzwaldstube kommen in der roten Vier-Hauben-Kategorie das Bareiss, der Hirschen in Sulzburg und neu das Ösch Noir im Öschberghof in Donaueschingen. Bei den schwarzen Vier-Hauben ist das 1950 in Hayingen und der Seestern in Ulm aufgestiegen, neu unter den roten Drei-Hauben ist der Adler in Lahr, das Eckert in Grenzach-Wyhlen, der Erbprinz in Ettlingen, das Gourmetrestaurant Nico Burkhardt in Schorndorf, das Lamm Rosswag in Vaihingen an der Enz sowie das Oben in Heidelberg, das Esszimmer in Schwendi, der Schwarze Adler in Vogtsburg im Kaiserstuhl, das Sein in Karlsruhe sowie der Storchen in Bad Krozingen.

Das Délice und Zur Weinsteige in Stuttgart steigen auf, das Waldhorn und das New Josch neu ein

Auch unter den Drei-Hauben gibt es Aufsteiger wie etwa das Délice in Stuttgart, das Erasmus Bio Fine Dining in Karlsruhe, der Gasthof zum Bad in Langenau, das Gourmetrestaurant Fine Dining RS in Salac, der Landgasthof Adler in Rosenberg, der Raben in Horben, das Tawa Yama in Karlsruhe sowie Zur Weinsteige in Stuttgart. Das Waldhorn von Caroline Autenrieth und José María González Sampedro in Stuttgart-Rohr konnte neu mit zwei Hauben einsteigen, das New Josch am Killesberg bei einer roten Haube. Das Augustenstüble, eine Institution im Stuttgarter Westen, steigt derweil zu einer roten Haube auf.

Besondere Ehrungen:

Koch des Jahres: Benjamin Peifer, Intense, Wachenheim an der Weinstraße

Gastronom des Jahres: Simon Tress, Bio-Fine-Dining-Restaurant 1950, Hayingen

Gastgeber des Jahres: Kilian Skalet, JAN, München

Entdeckung des Jahres: Rosina Ostler, Alois – Dallmayr Fine Dining, München

Aufsteigerin des Jahres: Isabelle Pering, bellasLokal, Bad Soden

Sommelière des Jahres: Désirée Steinheuer, Steinheuers Restaurant Zur Alten Post, Bad Neuenahr Ahrweiler

Patissier des Jahres: Dennis Quetsch, Rutz Restaurant, Berlin

Produzenten des Jahres: Familie Johannsen, Honkenswarf, Hallig Langeneß

Lebenswerk: Bobby Bräuer, EssZimmer, München

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Erstellt:
20. Januar 2025, 17:14 Uhr
Aktualisiert:
20. Januar 2025, 18:02 Uhr

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