Ermittlungen: Betrug bei Umzugsabrechnungen von Soldaten?
dpa/lsw Offenburg. Wegen des Verdachts des Betruges bei Umzugsabrechnungen ermittelt die Staatsanwaltschaft Offenburg gegen mehrere Soldaten. Wie ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage mitteilte, geht es um Umzüge von Soldaten, die im elsässischen Illkirch-Graffenstaden bei Straßburg stationiert sind. Im Visier der Anklagebehörde sind eine „einstellige Anzahl von Personen“ und ein Umzugsunternehmer aus dem Ortenaukreis.
Bei einer Durchsuchung der Geschäftsräume des Unternehmers seien verschiedene Beweismittel sichergestellt worden. „Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen, dass in diesem Zusammenhang noch weitere Anzeigen eingehen oder bereits bei anderen Staatsanwaltschaften anhängig sind“, so der Staatsanwalt. Die Ermittlungen dauern an.
Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Demnach sollen sich einige Soldaten der deutsch-französischen Brigade durch Tricks mehrere tausend Euro erschlichen haben. Der Zeitung zufolge sollen von der Bundeswehr finanzierte Umzüge nach Frankreich an Ex-Kameraden vergeben worden sein, die eigene Umzugsunternehmen gegründet haben sollen. Der Bundeswehr seien weit überhöhte Kosten in Rechnung gestellt worden. Unternehmer und Soldaten hätten sich den Gewinn geteilt.
Ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr sagte auf Anfrage: „Aus rechtlichen Gründen können zu möglichen disziplinaren Ermittlungen keine Angaben gemacht werden.“ Dienstvergehen könnten mit Disziplinarmaßnahmen belegt werden. Diese werden von der Wehrdisziplinaranwaltschaft untersucht.
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