Bier vermisst – Notruf gewählt

Die Bundespolizei nimmt einem Betrunkenen einen Bierkasten ab. Der Mann sucht daraufhin Hilfe.

Die Polizei nahm einen Betrunkenen einen vollen Kasten Bier ab – der meldete sich danach über die Notrufnummer deswegen.

© Imago /Manfred Segerer (Symbolbild)

Die Polizei nahm einen Betrunkenen einen vollen Kasten Bier ab – der meldete sich danach über die Notrufnummer deswegen.

Von Christine Bilger

Stuttgart - Ein Bierkasten kann ein Problem sein. Ob durch seine Anwesenheit oder Abwesenheit, darüber sind die Meinungen der Bundespolizei und eines Mannes, der schon einiges intus hatte, am Donnerstag am Stuttgarter Bahnhof auseinandergegangen. Die Ausgangslage: Der betrunkene 37-Jährige reiste mit Bierkasten im Gepäck.

Der Mann war im Zug aufgrund seiner Alkoholisierung und des damit einhergehenden Verhaltens negativ aufgefallen. Er hatte geraucht, was nicht gestattet ist. Deswegen verständigte das Personal des Zuges, der von München nach Stuttgart im Fernverkehr fuhr, die Stuttgarter Bundespolizei. Der Zugbegleiter hatte den Mann von der Weiterfahrt ausgeschlossen und wollte die Hilfe der Polizei, um sicherzustellen, dass der 37-Jährige auch ausstieg. Wegen der Alkoholisierung des Mannes hielt es die Streife in Stuttgart für angebracht, den noch vollen Bierkasten sicherzustellen. Die Einsatzkräfte sahen ein Problem darin, wenn er in seinem Zustand weitergetrunken hätte. Der Mann sah hingegen das Problem, kein Bier mehr zu haben, als Notfall an. Er wählte wegen des Kastens mehrmals die Notrufnummer 112. Nun hat er nicht nur kein Bier mehr, sondern auch noch eine Anzeige am Hals: Die Bundespolizei ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts des Missbrauchs der 112. Denn es handelte sich nicht um eine Notlage – auch wenn der 37-Jährige das anders sah.

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Erstellt:
14. Februar 2025, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
15. Februar 2025, 21:57 Uhr

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