VfL-Fans feiern ihre Revier-Helden: 2:0 gegen Hoffenheim
dpa Bochum. Zwei Einwechselspieler sichern dem VfL Bochum einen weiteren Heimsieg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Dabei überragt die Bochumer Abwehr, die zum fünften Mal ohne Gegentor bleibt.
Festtagsstimmung im Revier, die VfL-Fans aus dem Häuschen und Aufsteiger Bochum auf dem Weg ins gesicherte Mittelfeld. „Der VfL ist wieder da“, sangen die meisten der 19.600 Besucher im Ruhrstadion. Mit dem dritten Sieg im fünften Heimspiel hat Aufsteiger VfL Bochum den Sicherheitsabstand zu den Abstiegsplätzen in der Fußball-Bundesliga gewahrt. Mit einem furiosen Schlussspurt bezwang der Aufsteiger die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:0 (0:0) und verbesserte sich damit zunächst auf den 12. Tabellenplatz.
Die auswärtsschwachen Hoffenheimer hingegen verpassten den Anschluss an die internationalen Startplätze. Von den vergangenen 14 Bundesligaspielen in der Fremde gewannen die Kraichgauer nur eins. Die Treffer erzielten die kurz zuvor eingewechselten Soma Novothny (66. Minute) und Milos Pantovic (90.+7). VfL-Torhüter Manuel Riemann vergab noch einen Foulelfmeter (76.). „Ich bin überglücklich. Ich kann das gar nicht beschreiben“, sagte Novothny, der sein erstes Bundesligator erzielte. „Das ist schön, wenn man zwei Spieler einwechselt, die dann an den Toren beteiligt sind. Wir haben uns gut entwickelt und können was erreichen“, sagte VfL-Trainer Thomas Reis.
Die Bochumer, die mit Trauerflor für einen nach dem Pokalspiel gegen den FC Augsburg verstorbenen Fan aufliefen, traten nach der 1:2-Niederlage in Mönchengladbach mit zwei Veränderungen an. Hinten rechts verteidigte Konstantinos Stafylidis für den zuletzt formschwachen Cristian Gamboa und Danny Blum, der zuletzt in zwei Spielen nacheinander traf, erhielt zunächst den Vorzug vor Gerrit Holtmann.
Die Gäste kamen im ersten Bundesligaspiel zwischen beiden Teams seit mehr als zehn Jahren besser ins Spiel, störten die Revierelf früh im Spielaufbau und kamen zu den besseren Chancen. Doch sowohl Torjäger Andrej Kramaric (16.) als auch Ihlas Bebou (19.), die beide jeweils über das Tor zirkelten, vergaben knapp. „Wir waren da zu ungenau und haben es selbst verdaddelt“, befand Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß.
Blum hatte in der 35. Minute die erste gute Gelegenheit für die Gastgeber, schoss jedoch über das Tor und musste anschließend angeschlagen ausgewechselt werden. Mittelstürmer Sebastian Polter konnte sich bei den Bochumern überhaupt nicht in Szene setzen.
Die technisch versierte und taktisch gut eingestellte Hoffenheimer Elf hatte die Partie lange Zeit im Griff und ließ sich vom Aufsteiger nicht überraschen. Die Rückkehr von Christoph Baumgartner belebte das Spiel der Gäste, die in der 53. Minute zu ihrer besten Tormöglichkeit kamen, doch den 30-Meter-Schuss von Florian Grillitsch konnte VfL-Keeper Riemann bravourös parieren.
Auf der anderen Seite konnte sich TSG-Torwart Oliver Baumann nach einem Freistoß von Eduard Löwen auszeichnen (62.). Die beiden eingewechselten Pantovic und Novothny sorgten dann in der Schlussphase für das vielumjubelte 2:0 und das vierte Zu-Null-Spiel vor eigenem Publikum. „Die Fans haben einen großen Anteil, bei dem was hier immer los ist“, sagte Pantovic. Riemann, der als erster Torhüter seit mehr als elf Jahren zu einem Strafstoß in der Bundesliga antrat, vergab mit seinem Fehlschuss einen höheren Sieg. Pantovic traf in der Nachspielzeit noch mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte ins leere Hoffenheimer Tor zum 2:0.
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