Bundestagswahl 2025
Boris Palmer zeigt Alice Weidel im Profilbild – und zerpflückt das AfD-Programm
Der Tübinger OB irritiert mit einem neuen Profilbild auf seiner Facebook-Seite, das AfD-Parteichefin Alice Weidel zeigt. Hinter der Aktion steckt jedoch keine wohlwollende Wahlwerbung.
Von Florian Dürr
Wer sich derzeit auf Boris Palmers Facebook-Seite rumtreibt, dürfte beim Blick auf das Profilbild des Tübinger OB irritiert sein: Dort ist nämlich (Stand: 14. Januar 2025) nicht Palmer selbst abgebildet, sondern die AfD-Parteichefin Alice Weidel. Um einer Verwirrung seiner Follower entgegen zu wirken, erklärt der Ex-Grüne: „Ich bin nicht Alice Weidel, aber ich erkläre das Programm der kAfD.“ Doch auch hier fragt man sich: Ist Palmer auf der Tastatur verrutscht und hat unabsichtlich ein „k“ vor AfD gesetzt? Die Auflösung findet sich schließlich beim Runterscrollen zu Beiträgen, die der parteilose OB in den vergangenen Tagen veröffentlicht hat.
Boris Palmer: AfD-Programm für die Rente „ökonomischer Nonsens“
„kAfD“ steht für „keine Alternative für Deutschland“, wie Palmer in den Posts erklärt. Hinter der Aktion steckt eine Erklär-Serie zum Wahlprogramm der AfD für die anstehende Bundestagswahl am 23. Februar. Palmer, der stets betont, von der „Dämonisierung der AfD und der Brandmauer“ nichts zu halten („Das macht die AfD nur stärker“), postet in seiner Serie Screenshots aus dem AfD-Programm. Dazu erklärt er dann in seinen eigenen Worten, warum die dort formulierten Ziele „keine Alternative für Deutschland“ sein können.
Bisher hat der Tübinger OB die Vorhaben der Partei in der Rentenpolitik sowie die AfD-Position zur Grundsteuer analysiert. Zum AfD-Plan für die Rente schreibt er von „ökonomischem Nonsens“, bei letzterem, der geforderten Abschaffung der Grundsteuer, wirft er der AfD vor, über „keinerlei Sachkenntnis“ zu verfügen: „Zusammengefasst also ein Steuerprogramm für Kommunen, das Städtetag und Gemeindetag komplett ablehnen“, schreibt Palmer.
Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Dezember 2024 die Vertrauensfrage im Bundestag gestellt und verloren hatte, sind die Deutschen dazu aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. In aktuellen Umfragen liegt die rechtspopulistische AfD auf dem zweiten Platz hinter der CDU.