Krise in der Autobranche

Bosch, Conti, ZF: Autozulieferer vergeben deutlich weniger Jobs

Die geringen Absatzzahlen von Fahrzeugen wirken sich auch auf das Stellenangebot bei den Zulieferern aus. So viele Stellen hatten Bosch, ZF und Conti dieses Jahr schon im Angebot.

Der Technologiekonzern Bosch sucht rund 64 Prozent weniger Stellen als im Vorjahr. Das größte Stellenangebot des Unternehmens gibt es aber weiter in Stuttgart.

© dpa/Bernd Weißbrod

Der Technologiekonzern Bosch sucht rund 64 Prozent weniger Stellen als im Vorjahr. Das größte Stellenangebot des Unternehmens gibt es aber weiter in Stuttgart.

Von Alexander Roller

Sinken die Absatzzahlen in der Autoindustrie, betrifft das im zweiten Schritt auch immer die Zulieferer. In vielen Firmen geht gerade die Job-Angst um – und wer auf der Suche nach Arbeit ist, braucht einen langen Atem.

Die drastischste Nachricht kam unlängst von ZF Friedrichshafen. Das Unternehmen plant bis Ende 2028 zwischen 11 000 und 14 000 Stellen in Deutschland streichen zu wollen. Das wäre fast ein Viertel der derzeit 54 000 Angestellten. Und auch Bosch sieht sich gezwungen, Stellen zu streichen. Zuletzt ging der Konzern tausenden Mitarbeitern ans Gehalt. Und der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental plant die Aufspaltung des Konzerns.

Schwierige Zeiten also für die Zulieferer in der Automobilbranche. Und auch für diejenigen, die gerade auf Job-Suche sind. Jürgen Grenz, CEO der Index Gruppe, zu der auch eine Personalmarktforschung gehört, sagt: „Es werden nicht nur Stellen abgebaut, in den ersten sieben Monaten des Jahres wurde auch deutlich weniger Personal gesucht“.

Stellenangebote fallen deutlich geringer aus

Wie sieht es bei den drei umsatzstärksten Zulieferern aus? Laut der Stellenmarkt-Auswertung des Berliner Untern Index Research veröffentlichte Bosch von Januar bis Juli 2024 insgesamt 5500 Stellen, ZF rund 1100 Stellen und Conti rund 2900 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das laut der Studie einem prozentualen Rückgang von 64 Prozent, 55 Prozent und 25 Prozent – düstere Zeiten für die Branche.

Technische Fachkräfte besonders gefragt

Am meisten wurden Fachkräfte mit technischem Hintergrund gesucht – also etwa Ingenieure oder Konstrukteure. Bosch schrieb von Januar bis Juli 2024 insgesamt 2007 Stellen, ZF 468 Stellen und Continental 827 Stellen aus.

Bei Bosch und Conti wurden zudem auch viele Arbeitskräfte im Bereich IT und Telekommunikation gesucht. Mit 1160 beziehungsweise 583 Stellenangeboten waren Mitarbeiter für diese Bereiche am zweitstärkste gefragt. Bei ZF war die Nachfrage nach Fachkräften im Bauwesen und Handwerk mit 234 Stellen auf dem zweiten Platz.

Im Zeitraum von Januar bis Juli 2024 inserierten die drei Zulieferer jeweils an ihrem eigenen Stammsitz die meisten Stellen. Bei Bosch steht daher Stuttgart mit 804 Stellen auf Platz eins, bei ZF Friedrichshafen mit 233 Jobangeboten und bei Continental Hannover mit 1174 Stellen.

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Erstellt:
14. August 2024, 16:19 Uhr
Aktualisiert:
14. August 2024, 16:28 Uhr

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