Platz für 2000 Mitarbeiter

Bosch investiert 270 Millionen Euro in neue Japan-Zentrale

Der Technikkonzern hat in Yokohama erstmals ein Gemeinschaftsprojekt mit der öffentlichen Hand realisiert. 2000 Mitarbeiter finden dort neue Arbeitsplätze, außerdem gibt es ein Kulturzentrum.

Firmenzentrale und Kulturzentrum: der neue Bosch-Gebäudekomplex in Yokohama, südwestlich von Tokio.

© Bosch

Firmenzentrale und Kulturzentrum: der neue Bosch-Gebäudekomplex in Yokohama, südwestlich von Tokio.

Von Matthias Schmidt

Mit einer 270-Millionen-Euro-Investition in Yokohama hat sich der Bosch-Konzern erstmals an einem öffentlich-privaten Partnerschaftsprojekt beteiligt. Der neuen Zentrale, in der künftig 2000 der insgesamt 6400 Bosch-Mitarbeiter in Japan arbeiten werden, ist ein städtisches Kulturzentrum angegliedert – das Tsuzuki Ward Cultural Center mit einer Galerie und der 300 Sitzplätze bietenden „Bosch Hall“.

Wie das Unternehmen mitteilte, werden in Yokohama, knapp 40 Kilometer südwestlich von Tokio gelegen, die Entwicklungskapazitäten mehrerer japanischer Standorte gebündelt. Der Schwerpunkt liege dabei auf den Bereichen Fahrassistenzsysteme und automatisiertes Fahren, heißt es im Konzern.

Bisher war die Zentrale von Bosch in Tokio

Die für Japan zuständige Bosch-Geschäftsführerin Tanja Rückert sagte, sie sei „sehr stolz auf unsere neue energieeffiziente und innovativ gestaltete Zentrale, sie passt ausgezeichnet zu einem technikaffinen Land wie Japan“. Die öffentlich-private Partnerschaft sei ein Bekenntnis zum Engagement im japanischen Markt.

Der 53 000 Quadratmeter umfassende Standort wurde mit smarter Gebäudetechnik ausgestattet und nutzt Energie aus erneuerbaren Quellen, unter anderem mit Solarzellen und einem automatisierten Belüftungssystem. Im Erdgeschoss befindet sich wie bei der bisherigen Zentrale in Tokio-Shibuya ein öffentliches Café, in dem unter anderem deutsche Spezialitäten serviert werden.

Von Japan aus wird auch die Motorrad-Sparte von Bosch geführt

Bosch ist der nach Umsatz größte Autozulieferer der Welt und in Japan seit 1911 aktiv. Der Umsatz auf dem japanischen Markt lag 2023 bei umgerechnet 2,8 Milliarden Euro. Nach Unternehmensangaben fertigt Bosch in Japan in zehn größeren Werken Mobilitätslösungen und Hydrauliksysteme. Seit 2015 befindet sich auch der weltweite Hauptsitz für den Produktbereich Zweiräder und Powersports in Yokohama. Dies sei, so Bosch, die erste Sparte des Unternehmens, die nicht von Deutschland aus geführt wird.

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Erstellt:
6. September 2024, 11:14 Uhr

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