Boulebahn in Großerlach ist Aufgabe der Dorfgemeinschaft

Der Großerlacher Gemeinderat stimmt dem Bau der Bahn auf dem Spielplatz in Liemersbach zu, lehnt aber eine Überdachung ab.

Symbolbild: Alexander Becher

© Alexander Becher

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Von Elisabeth Klaper

Großerlach. „Überraschend und ohne Wissen der Gemeindeverwaltung“, also eigenmächtig und ohne offizielle Genehmigung, hat die Dorfgemeinschaft Liemersbach begonnen, eine Boulebahn auf dem Spielplatz im Teilort Liemersbach zu erstellen, informierte Bürgermeister Kevin Dispan die Mitglieder des Gemeinderats in dessen jüngster Sitzung.

Zum Hintergrund berichtete er, dass die Dorfgemeinschaft bereits vor ein paar Jahren den Wunsch nach einer Boulebahn an die Gemeindeverwaltung herangetragen hatte. Sein Vorgänger Christoph Jäger habe diese als grundsätzlich denkbar befürwortet, sofern die Finanzierung durch die Dorfgemeinschaft gesichert sei. Daraufhin habe die Dorfgemeinschaft Jägers Aussage als Genehmigung aufgefasst und mit dem Bau der Boulebahn begonnen. Als dies bekannt wurde, kontaktierte die Gemeindeverwaltung die verantwortlichen Personen und veranlasste, dass keine weiteren Aktionen unternommen werden.

Ein beschädigter Baum wird ersetzt

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Bis jetzt ist bereits eine Umrandung betoniert und mit der Vorbereitung des Untergrunds im Innenbereich der Bahn begonnen worden. Bei diesen Arbeiten beschädigten die Akteure einen Baum auf dem Spielplatzgrundstück, weshalb dieser gefällt werden musste. Er soll aber nach der Fertigstellung der Boulebahn ersetzt werden. Die Bahn ist 3,45 Meter breit und etwas mehr als zehn Meter lang. Durch deren Standort wird die ursprüngliche Befahrbarkeit des Spielplatzes von der Seite der Parkplätze her durch den Bauhof nicht mehr möglich sein, alternative Zufahrtsmöglichkeiten von anderen Seiten müssen noch getestet werden. Der Spielplatz wird laut Dispan von Kindern nicht so stark frequentiert, auch ist vonseiten der Gemeindeverwaltung eine Mehrfachnutzung der Fläche wünschenswert. Der geforderte Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter zur Wippe und zur Rutsche wird eingehalten, daher befürwortet die Gemeindeverwaltung die Fertigstellung der Boulebahn. „Das muss wie ein Antrag behandelt werden“, erklärte der Rathauschef. Die Dorfgemeinschaft Liemersbach fragte bei der Gemeindeverwaltung an, ob auch eine Überdachung als Regen- und Sonnenschutz erstellt werden kann. Da eine Boulebahn aber grundsätzlich nicht überdacht wird, was aus Sicht der Gemeindeverwaltung auch nicht notwendig ist, könne sie dies nicht befürworten.

Spezialsand als Belag

Diese Eigeninitiative sei „prinzipiell eine gute Sache“, doch hätte die Dorfgemeinschaft vor Beginn der Arbeiten die Gemeindeverwaltung informieren und fragen sollen, ob diese erlaubt sind, fand Andreas Haag (Freie Wählervereinigung). „Wenn Engagement da ist, sollte man das machen“, befürwortete auch Markus Zick (Unabhängige Wählerliste) die Boulebahn. Auf dessen Nachfrage erklärte der Rathauschef, als Belag werde ein Spezialsand verwendet.

Das Gelände bleibt weiterhin öffentlicher Spielplatz, die Dorfgemeinschaft ist allein für die Boulebahn verantwortlich, sie hat alles selbst zu finanzieren und dafür zu sorgen, dass stets alles sicher und in Ordnung ist, stellte der Bürgermeister auf Nachfrage klar. Simone Kurz (Unabhängige Wählerliste) regte an, ein Sonnensegel aufzustellen, was ebenfalls Aufgabe der Dorfgemeinschaft ist. So stimmte der Gemeinderat dem Bau der Boulebahn zu, lehnte aber eine Überdachung ab.

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Erstellt:
2. Juli 2024, 09:00 Uhr

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